Stefan Bissegger wird abgeknutscht
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Rad-Star im Connyland:Stefan Bissegger wird abgeknutscht

Versöhnung im Freizeitpark
Seelöwe Ozzi knutscht Rad-Ass Bissegger

Als Kind verlor Stefan Bissegger im Connyland einen Zahn. Nun die Versöhnung: Er besucht den Freizeitpark und steigt zu einem 253-Kilo-Seelöwen in den Pool.
Publiziert: 30.06.2022 um 19:32 Uhr
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Eine Begegnung der besonderen Art: Stefan Bissegger besucht die Seelöwen des Freizeitparks Connyland.
Foto: BENJAMIN SOLAND
Mathias Germann (Text) und Benjamin Soland (Fotos)

Auf seiner Zeitfahr-Maschine fühlt sich Stefan Bissegger (23) im Element. Da ist er eins mit seinem Rad, da ist er im Tunnel, da drückt er in die Pedale mit der Wucht eines Presslufthammers und der Kadenz einer Nähmaschine. Mit Erfolg. Der Thurgauer zählt im Kampf gegen die Uhr zur Weltelite und ist beim Tour-de-France-Start in Kopenhagen einer der heissesten Anwärtern aufs Maillot Jaune. «Das ist mein grosses Saisonhighlight», sagt er. Und obwohl ihn eine Corona-Infektion zuletzt zwischenzeitlich in die Knie zwang, bleibt er bei seiner Ankündigung: «Mein Ziel ist der Sieg.»

«Er hatte etwas Mundgeruch»

Deutlich weniger Übung als auf dem Zeitfahr-Velo hat Bissegger im Umgang mit Seelöwen. «Aber mittlerweile trotzdem mehr als die allermeisten Menschen», sagt er schmunzelnd. Und hat damit recht. Denn: Als Blick mit Bissegger das Connyland in Lipperswil TG vor einigen Wochen besucht, sagt er für ein Seelöwen-Training spontan zu – trotz kühler Temperaturen und Nieselregen. «So etwas erlebt man schliesslich nur einmal», meint er und zwängt sich in einen Neoprenanzug.

Nach letzten Anweisungen des Trainers geht es los. Bissegger lernt Ozzi kennen, ein 253-Kilo-Seelöwen Brocken. Die beiden haben keine falsche Scheu, Ozzi knutscht das Rad-Ass schon bald ab. «Er hatte etwas Mundgeruch nach Fisch», so Bissegger.

Bissegger verlor einen Zahn

Kurz darauf gehts ins grosse Becken. Das Wasserthermometer zeigt 13 Grad an. Egal. Der Seelöwentrainer zeigt Bissegger, wie er die wendigen Meeressäuger im Kreis schwimmen lassen kann. Bissegger hält die Hand in die Höhe und dreht sich um die eigene Achse – das braucht Gefühl, letztlich klappt es aber gut.

Auch die Seelöwen haben sichtlich Spass. Sie springen neben Bissegger in hohen Bogen aus dem Wasser und tauchen spritzend wieder ein. «Ich war früher ab und zu im Connyland. Als ich acht Jahre alt war, schlug ich mir mal auf einer Rutsche einen Zahn aus. Da war ich selbst schuld. Nun habe ich mich aber mit diesem Erlebnis definitiv mit diesem Freizeitpark versöhnt», erzählt Bissegger mit einem Augenzwinkern.

Angst? Nein

Von Lipperswil zurück nach Kopenhagen. Ist Bissegger vor dem Showdown auf dem 13,2-Kilometer-Stadtkurs nervös? «Ich komme von der Bahn. Dort musste ich auch immer auf den Punkt bereit sein, alle schauten auf mich. Ich bin mir das also gewohnt. Sicher ist es nicht immer einfach, der Druck ist gross. Aber ich bin gelassener geworden und ganz generell keiner, der nervös oder gar ängstlich ist», sagt er. Genau das bewies Bissegger auch im Umgang mit den Seelöwen.

Bissegger an der Tour dabei

Der 23-jährige Thurgauer lieferte gerade noch rechtzeitig einen negativen Corona-Test ab, nachdem er zuletzt die Tour de Suisse wegen einer Infektion nach der 5. Etappe hatte verlassen müssen. Aus diesem Grund musste er vergangene Woche auch auf die Teilnahme an den nationalen Meisterschaften in Steinmaur verzichten.

Bissegger ist nach Stefan Küng (Groupama-FDJ) und Silvan Dillier (Alpecin-Deceuninck) der dritte Schweizer, der ein Aufgebot für die 109. Frankreich-Rundfahrt erhielt.

Die bedeutendste Rad-Rundfahrt der Welt beginnt am Freitag in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen mit einem 13,2 km langen Einzelzeitfahren.

Der 23-jährige Thurgauer lieferte gerade noch rechtzeitig einen negativen Corona-Test ab, nachdem er zuletzt die Tour de Suisse wegen einer Infektion nach der 5. Etappe hatte verlassen müssen. Aus diesem Grund musste er vergangene Woche auch auf die Teilnahme an den nationalen Meisterschaften in Steinmaur verzichten.

Bissegger ist nach Stefan Küng (Groupama-FDJ) und Silvan Dillier (Alpecin-Deceuninck) der dritte Schweizer, der ein Aufgebot für die 109. Frankreich-Rundfahrt erhielt.

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