Das ist bitter. Stefan Bissegger (23) gehört vor dem Auftaktzeitfahren der Tour de France zum engsten Favoritenkreis. Und dann das. Wenige Kilometer nach seinem Start kommt er auf dem 13,2 Kilometer langen und nassen Parcours von Kopenhagen bei einer Rechtskurve zu Fall.
Bissegger gibt nicht auf. Er setzt sich wieder auf seine Zeitfahrmaschine und tritt kräftig in die Pedalen. Doch das Pech scheint den 23-Jährigen förmlich zu verfolgen. Denn nur wenige Minuten später liegt er erneut auf dem Asphalt. Spätestens da ist allen klar, dass es mit dem angepeilten Etappensieg nichts wird.
Für Bissegger kommt es beinahe knüppeldick. Nur knapp kriegt er in einer engen Kombination noch die Kurve und verhindert den dritten Sturz. Den Auftakt in das wichtigste Rad-Rennen im Kalender hat sich der Thurgauer definitiv anders vorgestellt.
«Wie auf Seife»
Ohne Sturz kommt Stefan Küng durch. Doch der 28-Jährige, der eine völlig verrückte Woche hinter sich hat, schafft es auch nicht, sich an die Spitze zu setzen. «Ich hatte wohl zu viel um die Ohren in den vergangenen Tagen. Physisch war ich da, aber ich schaffte es nicht, die Risiken zu nehmen, die notwendig gewesen wären. Erst recht, nachdem ich vor dem Start Bissegger gekreuzt hatte, der sagte, es sei wie auf Seife», kommentiert Küng seine Fahrt im Gespräch mit Blick.
Die zwei weiteren Schweizer – Silvan Dillier und Marc Hirschi – spielen in der Entscheidung wie erwartet keine Rolle.
Der Sieg im Zeitfahren geht schliesslich an Yves Lampaert. Der Belgier vom Team Quick-Step Alpha Vinyl ist damit auch der erste Maillot-Jaune-Träger. Das Tagespodest komplettieren Wout van Aert und Tour-Favorit Tadej Pogacar. Am Samstag folgt eine Flachetappe von über 200 Kilometer, die das Peloton in Dänemark von Roskilde nach Nyborg führt.