Die Siegerin der dritten Ausgabe der Tour de France Femmes heisst Katarzyna Niewiadoma. Nach acht Etappen und fast 950 Kilometern entscheiden vier Sekunden Vorsprung zugunsten der Polin.
In der letzten Etappe mit der Bergankunft auf der Alpe d'Huez kam Niewiadoma als Vierte mit gut einer Minute Rückstand auf Tagessiegerin Demi Vollering ins Ziel. Die Niederländerin, im Vorjahr bei der Frankreich-Rundfahrt siegreich, hatte auf der Schlussetappe alles versucht, um ihre Hypothek von 1:15 Minuten auf die seit Donnerstag im Gelben Trikot fahrende Niewiadoma wettzumachen. Diesen Rückstand hatte sich Vollering in der 5. Etappe eingehandelt, als sie in der Schlussphase gestürzt war.
Am Sonntag löste sich Vollering am Col du Glandon 53 Kilometer vor dem Ziel von der Spitzengruppe und machte dadurch Druck auf Niewiadoma, die in der Verfolgergruppe ohne Teamkolleginnen unterwegs war. Rund zwanzig Kilometer später lag Vollering zusammen mit ihrer Landsfrau Pauliena Rooijakkers fast eineinhalb Minuten vor der Leaderin, womit Vollering die Tour gewonnen hätte.
Noemi Rüegg auf dem 50. Rang
Danach allerdings vermochte die Polin, die vergangenes Jahr die Tour de France Femmes als Dritte beendet hatte, auch dank der Unterstützung anderer Fahrerinnen, den Rückstand wieder etwas zu verringern. Im harten, 13,8 Kilometer langen und durchschnittlich 8,1 Prozent steilen Aufstieg zur Alpe d'Huez kämpfte Niewiadoma beherzt, was mit dem Mini-Vorsprung von vier Sekunden und ihrem ersten Tour-Gesamtsieg belohnt wurde.
«Es ist ein grossartiges Gefühl. Ich hatte einen sehr schlechten Moment am Col du Glandon, aber ich habe es geschafft, mich wieder zu fangen», sagte Niewiadoma.
Die Zürcherin Noemi Rüegg beendete die letzte Etappe auf dem 50. Platz. Die einwöchige Rundfahrt beendete die Olympia-Siebte mit einem Rückstand von 49:58 Minuten im 42. Rang.