Was war das denn?
Mauro Schmid, der Mann «mit dem Killerinstinkt», vergibt auf den letzten Metern des WM-Strassenrennens in Wollongong eine Medaille. Es hätte Silber oder Bronze sein können, stattdessen landet Schmid nur auf Rang 17. Ganz bitter.
Schmid ist in einer Verfolgergruppe hinter dem überragenden Remco Evenepoel, der solo zu Gold fährt. Zu viert – mit Rota, Jensen und Lutsenko – macht das Grüppchen zwei Medaillen unter sich aus. Doch rund einen Kilometer vor der Ziellinie verlangsamen plötzlich alle vier, ja, bleiben beinahe stehen! Keiner will angreifen, wartet auf die Reaktionen der andern.
Doch der Taktik-Poker geht voll in die Hose. Von hinten rollt die Konkurrenz und auch das Peloton im Höllentempo heran, gleich alle vier der Schmid-Gruppe werden brutal aufgefressen und auf die Plätze verwiesen.
«Diese Medaillen haben sie vertubelt»
«Nein, nein, nein», kann SRF-Rad-Experte David Loosli (42) am TV nicht glauben, was er sieht. «Also diese Medaillen haben sie jetzt vertubelt.»
Ein enttäuschter Schmid erklärt nach dem Rennen ins SRF-Mikrofon: «Wir haben es heute super gemacht. Ich denke, wir haben das Beste herausgeholt. Am Schluss ist es natürlich bitter, dass ich auf der Zielgeraden noch aufgeholt werde. Letztendlich haben wir einfach zu sehr gepokert, uns zu lange angeschaut. Das ging am Schluss nicht ganz auf.»
Während Schmid auf Platz 17 zurückgeworfen wird, holt sich der Franzose Christophe Laporte Silber, der australische Lokalmatador Michael Matthews die Bronzemedaille. Stefan Küng (28) beendet das letzte WM-Rennen auf Rang 20. (wst)