Gibt es etwas, das Mauro Schmid (22) nervös macht? «Da braucht es schon ziemlich viel», sagt er schmunzelnd. Der Zürcher ist die Ruhe in Person. Während einige Rad-Profis schon Tage vor einem wichtigen Wettkampf nicht mehr ansprechbar sind, kann man mit Schmid auch Minuten über Gott und die Welt plaudern. «Mauros Lockerheit ist nicht gespielt. Er hat keine Angst, dafür eine erfrischende, jugendliche Einstellung», sagt Stefan Küng (28).
Die beiden bilden in Australien die Schweizer Doppelspitze beim WM-Strassenrennen am Sonntag (ab 02:15 Uhr Schweizer Zeit). Während Küng sich vorstellen kann, sein Glück in einer frühen Ausreissergruppe sein Glück zu versuchen, könnte der sprintstarke Schmid länger zuwarten. «Meine Formkurve ist ansteigend und der Parcours wie auf mich zugeschnitten. Was passieren wird, weiss ich nicht. Aber ich habe viel Selbstvertrauen», so Schmid.
Schmid will Favoriten überraschen
Sicher ist: Mit nur sechs Fahrern wird die Schweiz das Rennen auf den 267 Kilometern inklusive mehrerer ruppigen Steigungen rund um Wollongong nicht kontrollieren können. Andere Teams sind breiter und stärker besetzt: Belgien mit dem Super-Duo Wout van Aert (28) und Remco Evenepoel (22), Frankreich mit Doppel-Weltmeister Julian Alaphilippe (30), Holland mit Rad-Genie Mathieu van der Poel (27) oder Slowenien mit Tour-de-France-Held Tadej Pogacar (24).
Der WM-Parcours in Australien mit teils 14-Prozent steilen Rampen ist nicht nur auf Schmid und Küng, sondern auch auf Marc Hirschi (24) zugeschnitten. Bloss: Der Berner ist in Australien nicht dabei. Warum nicht? «Ich habe mit in Absprache mit meinem Team und Swiss Cycling entschieden, auf die WM zu verzichten», sagt er. Der Hintergrund: Nach seinem Sturz in der 18. Etappe der Tour de France machte ihm sein angeschlagenes Knie zu schaffen. Die weite Reise nach Australien und das sehr lange WM-Rennen kämen ihm nicht gelegen. Hirschi konzentriert sich auf die Lombardei-Rundfahrt am 8. Oktober. «Dieser Klassiker ist mir sehr wichtig. Bis dort will ich wieder in Topform sein», so Hirschi.
Der WM-Parcours in Australien mit teils 14-Prozent steilen Rampen ist nicht nur auf Schmid und Küng, sondern auch auf Marc Hirschi (24) zugeschnitten. Bloss: Der Berner ist in Australien nicht dabei. Warum nicht? «Ich habe mit in Absprache mit meinem Team und Swiss Cycling entschieden, auf die WM zu verzichten», sagt er. Der Hintergrund: Nach seinem Sturz in der 18. Etappe der Tour de France machte ihm sein angeschlagenes Knie zu schaffen. Die weite Reise nach Australien und das sehr lange WM-Rennen kämen ihm nicht gelegen. Hirschi konzentriert sich auf die Lombardei-Rundfahrt am 8. Oktober. «Dieser Klassiker ist mir sehr wichtig. Bis dort will ich wieder in Topform sein», so Hirschi.
«Ich zähle nicht zu den Topfavoriten. Aber vielleicht ist das genau meine Chance. Eine Medaille ist das Einzige, was zählt – ich möchte nicht 15. werden, ohne etwas versucht zu haben», so Schmid.
Cancellara: «Er weiss, was er kann und will»
Einer, der grosse Stücke auf Schmid hält, ist Fabian Cancellara (41). Der vierfache Zeitfahr-Weltmeister (2006, 2007, 2009, 2010) sagt: «Mauro weiss genau, was er kann und will. Er hat den Killerinstinkt, den es in einem solchen Rennen braucht. Ich drücke ihm auf jeden Fall die Daumen.»