Das Trikot des Schweizer Meisters trug Mathias Flückiger nicht lange. Ende Mai setzte er sich gegen Nino Schurter durch und jagte ihm den Titel ab. Doch mit dem Doppelsieg in Leogang vor drei Wochen setzt sich der 32-Jährige an die Weltcup-Sitze und trägt nun das Trikot des Weltcup-Führenden.
Und setzt darin seinen Höhenflug weiter. In Les Gets (Fr) gelingt der erste Teil der Olympia-Hauptprobe nach Mass. Flückiger, der direkt aus einem zweiwöchigen Höhentrainingslager anreist, gewinnt das Short Race, feiert den dritten Sieg in Serie. «Es ist einfach grossartig, wie diese Saison bisher läuft!», jubelt er.
Flückiger hat einen Lauf. Es spricht wenig dagegen, dass er nicht auch am Sonntag über die olympische Distanz um den Sieg kämpfen sollte. (Tatsächlich gewinnt er erneut. Alles dazu gibt es hier.)
Die Entwicklung von Flückiger zum Siegfahrer wurde lange erwartet und man hat fast nicht mehr daran geglaubt. 2010 wurde er U23-Weltmeister, galt als kommender Star – doch schaffte es dann nie aus dem langen Schatten von Schurter. Bis Corona kam.
Denn in der weltweiten Krise sieht Ralph Näf, sein Trainer beim Thömus RN Swiss Bike Team, mit einen Grund für Flückigers Entwicklung. «Einigen Fahrern hat Corona geschadet, ich glaube, ihm hat die Pandemie geholfen», sagt Näf. «Die Rennpause hat ihm Gelegenheit gegeben, aus dem Hamsterrad zu kommen. Er ist mehr zur Ruhe gekommen und gönnt sich vor allem auch mehr Ruhe. Jetzt steht er mit beiden Beinen im Leben. Und er arbeitet noch konsequenter als vorher.»
Neue Liebe nach schmerzhafter Trennung
Privat hat er die Liebes-Krise mit seiner Ex-Freundin überwunden. Nach dem Ende der langjährigen Beziehung hatte er lange zu knabbern, litt auch an Motivationsproblemen. Vorbei. Zumal er seit letzten Herbst eine neue Liebe hat. «Es passt mit Lisa ausgezeichnet. Wir sind sehr glücklich zusammen», sagte er im «Unter-Emmentaler». «Es fällt einfacher, sich zu fokussieren, wenn man glücklich ist.»
Auch mental habe er grosse Fortschritte gemacht, viel an sich gearbeitet. Und beweist das nun. Mit seiner Ankündigung vor der Saison lud sich Flückiger viel Druck auf. «Ich sehe mich als Nummer 1 der Schweiz», sagte er. Bisher lässt er diesen klaren Worten eindrückliche Taten folgen.
Loana Lecomte dominiert den Mountainbike-Weltcup bei den Frauen weiter. Auch das vierte Rennen wird am Sonntag eine Beute für die 21-jährige Französin. Nach Albstadt (De), Nove MEsto (Tsch) und Leogang (ö) gewinnt Lecomte in Les Gets (Fr) auch die Olympia-Hauptprobe und wird in Tokio die grosse Favoritin sein.
Sie setzt sich mit 51 Sekunden vor Jenny Rissveds (Sd) und Evie Richards (Gb) durch. Beste Schweizer wird Sina Frei als Siebte. Die Zürcherin hat das Short Race am Freitag noch als Zweite beendet. (sme)
Loana Lecomte dominiert den Mountainbike-Weltcup bei den Frauen weiter. Auch das vierte Rennen wird am Sonntag eine Beute für die 21-jährige Französin. Nach Albstadt (De), Nove MEsto (Tsch) und Leogang (ö) gewinnt Lecomte in Les Gets (Fr) auch die Olympia-Hauptprobe und wird in Tokio die grosse Favoritin sein.
Sie setzt sich mit 51 Sekunden vor Jenny Rissveds (Sd) und Evie Richards (Gb) durch. Beste Schweizer wird Sina Frei als Siebte. Die Zürcherin hat das Short Race am Freitag noch als Zweite beendet. (sme)