Rad-Legende voll des Lobes
Merckx krönt Shootingstar Pogacar zu seinem Nachfolger

Tadej Pogacar wurde bereits von einigen als «neuer Eddy Merckx» bezeichnet. Nun adelt ihn die Rad-Legende höchstpersönlich.
Publiziert: 12.10.2021 um 14:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2021 um 14:33 Uhr
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Tadej Pogacar ist der Mann der Stunde.
Foto: Getty Images

Lüttich–Bastogne–Lüttich, Tour de France, Olympia-Bronze im Strassenrennen und letzte Woche die Lombardei-Rundfahrt – das Jahr von Tadej Pogacar lässt sich sehen. Mit seinen nur 23 Jahren hat der Shootingstar gar zum zweiten Mal die «Grande Boucle» gewonnen. Ein Fakt, den auch die grosse Rad-Legende Eddy Merckx äusserst beeindruckt.

An einem Sponsoring-Event in Verona traf der Belgier auf den Mann der Stunde und ist voll des Lobes: «Ich habe schon einige Male ‹das ist der neue Merckx› gehört, ohne dass die Bedingungen erfüllt wurden. Doch bei Tadej denke ich, dass es dieses Mal wirklich zutrifft», so der 76-Jährige. «Pogacar ist erst 23 und hat bereits zwei Mal die Tour de France gewonnen – unglaublich.» Merckx weiss, wovon er spricht. Er gehört mit seinen fünf Tour-Siegen zu einem der Rekordhalter.

Pogacar ist erst am Anfang seiner Karriere und trotzdem glaubt Merckx, dass der Slowene in gewissen Rennen bereits besser sei als er. Während seinen 18 Jahren im Radzirkus hat der «Kannibale» neben den fünf Tour-Erfolgen auch fünf Mal beim Giro d’Italia und einmal bei der Vuelta triumphiert. Hinzukommen zahlreiche Siege bei den Klassikern Mailand-San Remo, Lüttich–Bastogne–Lüttich, Paris-Roubaix und der Flandern-Rundfahrt.

«Ein absoluter Rennfahrer»

Dieses unglaubliche Palmarès lässt Pogacar daran zweifeln, dass er der grossen Legende gerecht werden kann. «Eddy ist ein absoluter Rennfahrer, er hat überall gewonnen. Für mich wird es schwierig sein, Mailand-San Remo zu gewinnen, geschweige denn sieben Mal, wie er es getan hat. Ich gewinne gern, aber ich weiss auch, wie man eine Niederlage akzeptiert.»

Diese reflektierte Ansicht und Bodenständigkeit ist für Merckx einer der wichtigen Punkte: «Ich kann ihm nur raten, mit den Füssen auf dem Boden zu bleiben, denn er fängt jedes Jahr bei null an und muss jedes Jahr beweisen, dass er der Stärkste ist.» Er sehe Pogacar als «kompletten Fahrer» und wenn er so weiter macht, werde er noch viele weitere Tour-Siege erringen und auch den Giro gewinnen.

Pogacar selber hat aber vorerst noch ein anderes Ziel: Olympia-Gold. Aber: «Ich würde auch gerne eine WM gewinnen. Und den Giro. Und auch die Vuelta.» Sein Erfolgshunger scheint unersättlich. (smi)

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