Rad-Ass Reusser (32) flog im Training auf Mallorca heftig ab
«Mir wurde schwindlig, ich hatte Angst vor inneren Verletzungen»

Marlen Reusser (32) stürzte im Training schwer. Zunächst ging sie davon aus, dass die ganze Saison futsch sei. Sie erlitt einen Bänderriss.
Publiziert: 04.01.2024 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 04.01.2024 um 14:03 Uhr
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Sie dachte schon, das Jahr mit Olympischen Spielen und der Heim-WM wäre futsch: Marlen Reusser.
Foto: Sven Thomann
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Mathias GermannReporter Sport

Ein gewöhnliches Jahr? Nein, das ist 2024 für Marlen Reusser nicht. Sie ist eine der grössten Schweizer Olympia-Hoffnungen in Paris und der vielleicht beste helvetische Trumpf bei der Heim-WM in Zürich. «Das sind meine zwei grössten Ziele», sagt sie selbst. Doch dann das! Kurz vor Heiligabend stürzt Reusser im Training auf Mallorca – nicht irgendwie, sondern heftig. «Ich dachte schon: Das wars mit 2024! Zum Glück hatte ich an jenem Tag mehrere Schutzengel, die zu mir geschaut haben», sagt sie. 

Unverletzt blieb Reusser zwar nicht. Sie erlitt Schürfungen («die Tapete ist etwas weg») und schmerzhafte Prellungen, dazu sind die vorderen Bänder im Fuss gerissen. «Wir haben keinen Ultraschall gemacht, aber das passt schon», so die Bernerin aus Hindelbank. Tatsächlich fährt Reusser bereits wieder auf ihrem Velo, nur das Laufen bereitet noch etwas Mühe.

«Wäre in diesem Moment ein Auto gekommen...»

Doch was genau passierte überhaupt bei ihrem heftigen Crash? Sie erzählt: «Es war in einer längeren Abfahrt. Bei einer Kurve gab es eine dicke Ölspur. Ich fuhr nicht wie wild, hatte aber 60 km/h auf dem Tacho.» Den Sturz kann Reusser nicht vermeiden.

Marlen Reusser nimmt dich mit auf die Strecke
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Rad-WM 2024 in Zürich:Marlen Reusser nimmt dich mit auf die Strecke

Auch einen Velofahrer hinter ihr erwischt es an der gleichen Stelle. Reussers Freund und Trainer Hendrik Werner, der etwas später zur Stelle kommt, kann gerade noch abbremsen. Sie berichtet: «Ich schlidderte auf dem Asphalt über die Gegenfahrbahn. Wäre in diesem Moment ein Auto gekommen – gute Nacht. Ich hatte echt Schwein.»

Reusser ging zunächst vom Schlimmsten aus

Bevor sich Reusser ihres Glücks bewusst wird, hat sie Schmerzen. «Und mir wurde schwindlig und schlecht. Zuerst dachte ich an einen Fussbruch, ich hatte auch Angst vor inneren Verletzungen. Nachdem sich mein Kreislauf stabilisiert hatte, wurde mir bewusst, dass es nicht so schlimm ist.»

Ihr Velo wird Reusser nicht mehr benutzen – der Rahmen ist gebrochen. Sie wendet ein: «Viele meinen es nicht, doch man kann kaputte Rahmen von Innen gut reparieren. Allerdings ist die Lackierung dann nicht mehr perfekt», so die Fahrerin des holländischen Erfolgteams SD Worx.

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