Das Drama am Albula steckt der Tour de Suisse noch in den Knochen. Die Sorgen um das Schweizer Rad-Ass Gino Mäder (26) waren gross. In einem Bachbett liegend musste er reanimiert werden, nachdem er in der letzten Abfahrt auf dem Weg nach La Punt GR von der Strasse abgekommen war.
Lange war nichts über den Gesundheitszustand des Fahrers von Bahrain-Victorious bekannt. Er sei stabil, hiess es am Donnerstagabend nach Informationen von RSI. Am Freitagmorgen gibts noch keine weiteren Updates. Simona Mazzoleni, Sprecherin des Teams Bahrain Victorious, sagt gegenüber Blick: «Es befindet sich auf der Intensivstation.» Man warte darauf, dass die Ärzte kommunizieren, wie es um den Rad-Profi steht.
Wie Tour-de-Suisse-Arzt Roland Kretsch zu Blick sagt, sei Mäder, der mit der Rega ins Kantonsspital Chur geflogen wurde, nie bei Bewusstsein gewesen, er habe ihn ohne Puls vorgefunden. Man habe ihn dann 25 Minuten reanimiert. Erfolgreich. «Er ist wieder zu Leben gekommen, der Herzstillstand wurde behoben», so Kretsch.
Auch Renndirektor Olivier Senn hat keine neuen Informationen: «Wir wissen nur, dass sein Zustand unverändert ist. Wir hoffen natürlich, dass das ein gutes Zeichen ist.» Auch wie es zum Sturz kam, ist derzeit nicht bekannt. «Die Polizei ermittelt und versucht herauszufinden, was wirklich passierte», so Senn.
Polizei sucht Zeugen – Tour geht weiter
Weil keine Kameras oder Renn-Kommissäre an der Unfallstelle waren, wolle man nun im Fahrerfeld ermitteln, ob jemand etwas gesehen hat. Ausserdem ruft die Kapo Graubünden Augenzeugen auf, sich beim Polizeistützpunkt in Zernez zu melden.
Mazzoleni teilt weiter mit, dass Mäders Vater bei ihm sei. In Absprache mit seiner Familie und dem Team, so Senn, habe man entschieden, dass die 6. Etappe am Freitag, die verkürzt werden musste, durchgeführt wird. Doch der schwere Sturz des 26-Jährigen fährt bei allen mit. Senn: «Es ist für die Fahrer, aber auch die Teams und uns als Veranstalter eine sehr schwere Situation. Wir sind in Gedanken bei Gino.»