Mit Sauna-Trick zum Gesamtsieg?
Gino Mäder ist das heisseste Schweizer Tour-Eisen

Gino Mäder (26) ist nach überstandener Corona-Erkrankung zurück. Ob er bei der Tour de Suisse triumphieren kann, hängt auch von seiner Hitze-Resistenz ab.
Publiziert: 10.06.2023 um 16:43 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2023 um 21:54 Uhr
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So wie auf diesem Bild mag es Gino Mäder am liebsten: 14 Grad. Sein Hund Pello geniesst es ebenfalls, wenn es nicht zu heiss ist.
Foto: Philippe Rossier
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Mathias GermannReporter Sport

Die Schweizer Rad-Fans werden auf die Probe gestellt. Seit 14 Jahren warten sie auf einen Gesamtsieger der Tour de Suisse. 2009 gewann Fabian Cancellara, mittlerweile Boss des Teams Tudor, als letzter Eidgenosse die Rundfahrt. «Ich hätte gar nichts gegen einen Nachfolger», stellt er klar. Bloss: Der Kandidatenkreis ist klein.

Stefan Küng (29) vielleicht? Immerhin wurde er im letzten Jahr Gesamtfünfter, obwohl ihm Corona am Ende arg zusetzte. Der Thurgauer winkt ab: «Keine Chance.» Erstens ist er mit seinen 80 Kilos zu schwer für die über 18’000 Höhenmeter, sein Fokus gilt der WM im August. Vielleicht Marc Hirschi (24)? Zuletzt gewann er in Ungarn seine erste Rundfahrt und überzeugte auch danach. Doch auch der Berner winkt ab: «Ich gehe auf Etappenjagd, das ist meine Stärke.»

Erneut traf ihn Corona

Letztlich ruhen alle Schweizer Hoffnungen auf den schmalen Schultern Gino Mäders. Der 26-jährige Wahlzürcher ist ein Spezialist fürs Gesamtklassement, 2021 wurde er Vuelta-Fünfter und 2022 Zweiter bei der Tour de Romandie. «In diesem Jahr gibt es keine Ausreden. Ich habe einen Reifeprozess durchgemacht und investiere alles in den Sport», sagte er noch im Frühling.

Die 5 Topfavoriten der Tour de Suisse

5 Sterne: Remco Evenepoel (23, Be). Ein Ausnahme-Athlet, der sich dessen bewusst ist. 2022 Weltmeister und Vuelta-Sieger, zuletzt gab er den Giro (als Führender) wegen Corona auf. Weltklasse im Zeitfahren.

4 Sterne: Juan Ayuso (20, Sp). «Für sein junges Alter ist er extrem reif», sagt Teamkollege Marc Hirschi. Ayuso ist trotz seiner Grösse (1,83 m) am Berg sackstark. Ein Mann für die Zukunft.

3 Sterne: Neilson Powless (26, USA). Vierter bei der letzten Tour de Suisse. Der Mann aus Kalifornier ist ein hervorragender Allrounder, hat aber keine herausragende Stärke. Erst vier Profi-Siege.

2 Sterne: Gino Mäder (26, Sz). Die grosse Schweizer Hoffnung. Mäder wurde bei der Vuelta 2021 Gesamt-Fünfter – als Helfer. Ein sensibler Fahrer, der sich manchmal zu viel überlegt. Klasse hat er.

1 Stern: Romain Bardet (32, Fr). Er war auserkoren, die Tour de France zu gewinnen und die Franzosen zu erlösen. Doch der feingliedrige Bergfahrer kam mit dem Druck nicht klar. Im Herbst der Karriere.

Remco Evenepoel ist der grosse Favorit auf den Gesamtsieg bei der Tour de Suisse. Der Belgier gilt als Rad-Wunderkind.
imago/LaPresse

5 Sterne: Remco Evenepoel (23, Be). Ein Ausnahme-Athlet, der sich dessen bewusst ist. 2022 Weltmeister und Vuelta-Sieger, zuletzt gab er den Giro (als Führender) wegen Corona auf. Weltklasse im Zeitfahren.

4 Sterne: Juan Ayuso (20, Sp). «Für sein junges Alter ist er extrem reif», sagt Teamkollege Marc Hirschi. Ayuso ist trotz seiner Grösse (1,83 m) am Berg sackstark. Ein Mann für die Zukunft.

3 Sterne: Neilson Powless (26, USA). Vierter bei der letzten Tour de Suisse. Der Mann aus Kalifornier ist ein hervorragender Allrounder, hat aber keine herausragende Stärke. Erst vier Profi-Siege.

2 Sterne: Gino Mäder (26, Sz). Die grosse Schweizer Hoffnung. Mäder wurde bei der Vuelta 2021 Gesamt-Fünfter – als Helfer. Ein sensibler Fahrer, der sich manchmal zu viel überlegt. Klasse hat er.

1 Stern: Romain Bardet (32, Fr). Er war auserkoren, die Tour de France zu gewinnen und die Franzosen zu erlösen. Doch der feingliedrige Bergfahrer kam mit dem Druck nicht klar. Im Herbst der Karriere.

Das Problem: Danach kam Corona. Mäder steckte sich bei der Tour de Romandie an und musste für den Giro Forfait geben. Er erholte sich davon. «Ich habe in den letzten Jahren gelernt, auf Rückschläge zu reagieren», sagt er. Wir erinnern uns: Auch bei der letzten Tour de Suisse erwischte ihn das Virus, er gab völlig entkräftet auf.

«Hitze ist auch eine Gewöhnungsfrage»

Nach einer gut fünfwöchigen Pause gab Mäder am Freitag beim GP des Kantons Aargau in Gippingen sein Comeback. Rang 18. Nun will er bei der Tour de Suisse brillieren. Ob dies gelingt, hängt auch vom Wetter ab. Mäder zeigte in der Vergangenheit bei grosser Hitze auch grosse Schwächen. «14 Grad ohne Regen» mag er am liebsten. Dass er dies nicht bekommen wird, ist ihm klar – es kündigt sich eine sonnige Tour an.

Doch Mäder ist überzeugt, auch das zu meistern. «Hitze ist auch eine Gewöhnungsfrage. Man kann es trainieren.» Wie? Durch Ausfahrten, klar. Aber nicht nur. Saunagänge helfen ebenfalls. «So kann man dem Körper zeigen, dass nichts Schlimmes an der Hitze ist – er lernt, damit umzugehen.» Sicher ist: Mäder gehört zu den Tour-Favoriten.

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