Mathias Flückiger krönt seine nahezu perfekte Saison. Der Berner gewinnt erstmals in seiner Karriere den Gesamtweltcup, steht schon vor dem finalen Rennen am Sonntag in Snowshoe (USA) als Champion fest. «Davon hätte ich noch vor einem Jahr nicht geträumt», sagt er zu Blick.
Wer nun denkt, Flückiger hebt ab und feiert wie wild, der irrt. «Feiern werden wir noch nicht gross. Am Sonntag ist noch ein Weltcup. Ich will nicht nachlassen, sondern zeigen, dass ich diese Krönung auch verdiene.»
Doch auch ab Sonntag will der 32-Jährige am Boden bleiben. In den nächsten zwei Wochen stehen Sponsorentermine an. Am kommenden Samstag steigt ein Fest, das nach Olympia- und WM-Silber längst überfällig ist. Erst danach sind dann er und seine Freundin Lisa dran.
So viel Preisgeld räumt Flückiger ab
«Dann kommen die wohlverdienten Ferien. Zwei drei Wochen das Natel weglegen», so Flückiger. Im Sinn hat er dabei nichts Extravagantes, auch wenn ihm die Saison etwas mehr als 60’000 Franken Preisgeld einbringt. «Ich werde mit meiner Freundin wahrscheinlich irgendwo Richtung Süden fahren mit dem Camper.»
Flückiger stand in jedem Rennen über die olympische Distanz auf dem Podest und ist der vierte Schweizer nach Thomas Frischknecht, Christoph Sauser und Nino Schurter, der die Mountainbike-Krone holen kann. «Es ist eine Riesenehre, nun auf einer Stufe mit ihnen zu stehen.»
Die Gründe für den Erfolg
Die Gründe? Er sieht verschiedene. Immer dran zu glauben, ist einer der wichtigsten. Auch nach Rückschlägen sei er konstant dran geblieben. Die Fehler habe er ausgemerzt, das Gute noch verbessert.
Zentral: der Glaube an sich. «Meine ganze Überzeugung, meine Haltung, dass mir der Erfolg seit Jahren zusteht und ich ihn mir nun endlich abhole», sagt Flückiger. Und dann sei er plötzlich «von Erfolg zu Erfolg geritten. Das hat mein Selbstvertrauen mega gestärkt.»
Ausserdem habe er in den Short Races, früher eine Schwäche, massiv zugelegt. So wie nun in der Nacht auf Samstag in Snowshoe, wo ihm der 5. Platz zum Triumph reicht.
In diesem Short Race gibts übrigens noch mehr Grund zur Freude aus Schweizer Sicht. Filippo Colombo (23) steht als Dritter erstmals bei der Elite auf einem Weltcup-Podest. Olympiasiegerin Jolanda Neff erreicht das Ziel als Zweite.