«Ein weiterer Tag zu Hause wäre wahrscheinlich mein letzter Tag gewesen», mit diesen dramatischen Worten meldet sich die zweifache Bahnrad-Olympiasiegerin und elffache Weltmeisterin Kristina Vogel (33) auf Instagram. Dazu stellt sie ein Foto, das sie in einem Spitalbett zeigt.
Der Grund: Vogel hat eine Lungenembolie erlitten. Nur eine Not-Operation verhinderte Schlimmeres. Dabei wollte die Deutsche zunächst nicht wahrhaben, wie schlecht es ihr ging. «Mir wurde Freitag schlecht, der Puls war hoch, ich hatte Atemnot und dachte, ich ersticke», schildert Vogel gegenüber der «Bild». «Was zum Teufel war das?», habe sie sich gefragt. Trotzdem liess sie sich von ihrem Partner Michael Seidenbecher (39) nicht sofort ins Spital bringen. Erst am Samstagmorgen sah Vogel ein, dass es so nicht weitergeht.
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«Ich hatte Schmerzen über dem Brustkorb. Ich lag zwei Stunden nur da, aber ich hatte immer noch Puls 120», erzählt sie. Und liegt wenige Stunden später auf dem Operationstisch. Vogel hatte so viele Thromben, dass der Herzdruck erhöht und ihr Zustand lebensbedrohlich war. Während des Eingriffs ist Vogel bei Bewusstsein und kann auf einem Monitor beobachten, wie ihr die Blutgerinnsel entfernt werden. «Die sahen aus wie fette Regenwürmer», sagt sie. Kaum waren sie draussen, habe sie sich sofort besser gefühlt.
«Bisschen wie bei einem Familientreffen»
Nun erholt sie sich vom Eingriff. Am Montag wurde sie von der Intensiv- auf eine normale Station verlegt. «Eigentlich wollte ich erst wieder in ein Krankenhaus, wenn ich ein Kind bekomme», sagt Vogel zur «Bild». Nun muss sie dortbleiben, bis die Ursache für die Lungenembolie gefunden wurde. Vogel ist sich bewusst, dass ihr die Mitarbeiter des Unfallkrankenhauses in Berlin «wahrscheinlich noch einmal das Leben gerettet» haben.
Das erste Mal taten sie das vor knapp sechs Jahren nach einem Trainingsunfall. Mit dem Hinweis, dass es sich um schwarzen Humor handle, schreibt sie deswegen: «Es ist hier ein bisschen wie bei einem Familientreffen.» Im Sommer 2018 knallte Vogel auf der Rennbahn mit einem stehenden Fahrer zusammen. Mit fatalen Folgen. Seitdem ist sie vom siebten Brustwirbel abwärts gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Mit der Lungenembolie habe die Rückenmarksverletzung wahrscheinlich aber nichts zu tun. (bir)