Weltrekorde, WM-Medaillen, olympisches Gold: Die deutsche Bahnrad-Fahrerin Kristina Vogel (28) ist ganz oben, als sie letzten Juni im Training in voller Fahrt in einen stehenden Fahrer knallt.
Aber Vogel kämpft sich trotz Schockdiagnose Querschnittlähmung ins Leben zurück. Die Deutsche zeigt sich nun in der RTL-Sendung «2018! Menschen, Bilder, Emotionen» erstmals wieder in einer Livesendung der Öffentlichkeit.
Da überrascht sie Moderator Günther Jauch mit der Aussage: «Seit dem Unfall fühle ich mich frei.» Der fatale Crash, der sie auf einen Schlag vom Velo in den Rollstuhl brachte, als Befreiung?
Familie ist wichtiger als Spitzensport
Vogels Erklärung gibt einen Blick frei auf die Kehrseite der Medaillen im Spitzensport: «Ich habe zum ersten Mal seit Jahren die Chance, durchzuatmen. Ich konnte mich darauf besinnen, was im Leben wichtig ist. Nicht das Im-Kreis-Herumfahren, sondern die Familie, die einem den Rücken stärkt.»
Der schlimme Zwischenfall beim Training eröffnete der Gold-Gewinnerin von London und Rio einen neuen Blick auf das Hamsterrad, in dem sie steckte. Vogel: «Ich habe mir jahrelang viel Druck gemacht. Ich fühle mich jetzt wieder frei und habe Zeit, mich auszurichten und das zu tun, was mir am meisten Spass macht.»
Nicht zuletzt wegen ihres Ehrgeizes, der sie an die Weltspitze brachte, sieht die Erfurterin derzeit aber von einer Paralympics-Karriere ab: «Ich will nicht Zweite werden, ich würde gewinnen wollen.»