Die Olympia-Würfel sind gefallen!
Stefan Küng (30) und Stefan Bissegger (25) sollen die Schweizer Rad-Medaillenträume in Paris wahr werden lassen. «Ihr hattet es im Blick ja schon tags zuvor angekündigt», sagt Thomas Peter am Telefon schmunzelnd.
Entscheid zwischen Bissegger und Hirschi
Der Geschäftsführer von Swiss Cycling sass im vierköpfigen Gremium, das am Montag nach langer Sitzung den Entscheid fällte. «Bei Stefan Küng war die Sache früh klar, er kann im Strassenrennen und im Zeitfahren aufs Podest fahren», so Peter.
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Schwieriger war dagegen die Frage: Bissegger oder Marc Hirschi (25)? Letzterer hätte im Strassenrennen die besseren Chancen, wäre aber im Kampf gegen die Uhr chancenlos. «Die Entscheidung, Marc nicht aufzubieten, war enorm schwer. Er ist ein Pragmatiker, wäre in Paris aber sehr gerne dabei gewesen. Für ihn ist es sehr hart», so Peter.
Letztlich hätten Bisseggers ansteigende Formkurve und die Tatsache, dass die Berechenbarkeit einer Medaille im Zeitfahren grösser ist, den Ausschlag gegeben.
Eine kleine Hoffnung für Hirschi
Nun mag man einwenden: Bissegger verlor zuletzt beim Zeitfahren der Schweizer Meisterschaft (30,8 Kilometer) mehr als eine Minute auf Küng. Das ist viel. Allerdings gilt es einzuwenden, dass er von seinem Team EF Education im Stich gelassen wurde – Bissegger bekam keinerlei Hilfe in der Vorbereitung und musste sich um alles selbst kümmern.
Es gibt ein weiterer Faktor, der für einen zweifachen helvetischen Zeitfahr-Trumpf spricht: Die Schweiz darf in Paris wohl einen Fahrer ganz früh und einen ganz spät ins Rennen schicken. «Dadurch können wir möglichen Wetterkapriolen entgegenwirken und hätten bei einsetzendem oder endendem Regen wenigstens ein Ass im Ärmel», so Peter.
Übrigens: Sollte bei Küng oder Bissegger etwas Unerwartetes geschehen (Verletzung oder Krankheit), würde Hirschi doch noch nach Paris fahren – er ist als Ersatzmann vorgesehen.