Das möchte Cancellara mit seinem Team erreichen
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Boss von Tudor Pro Cycling:Das möchte Cancellara mit seinem Team erreichen

«Fahrer blühen wie Blumen auf»
Rad-Legende Cancellara stellt neues Team vor

Am Dienstag startet die Tour de Romandie. Mit dabei: Das Team Tudor Pro Cycling von Fabian Cancellara (42). Er erklärt die Philosophe seiner Schweizer Equipe.
Publiziert: 25.04.2023 um 00:40 Uhr
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Team-Boss Fabian Cancellara ist glücklich. Die ersten Monate von Tudor Pro Cycling sind gut verlaufen – nun greift man bei der Tour de Romandie an.
Foto: Sven Thomann

Er triumphierte bei den grössten Klassikern, holte WM- und Olympiagold und gewann die Tour de Suisse. Doch nun steht Fabian Cancellara hinten an. «Ich halte zwar meinen Kopf hin, die Show gehört aber den Fahrern», sagt der 42-Jährige. Cancellara ist Boss von Tudor Pro Cycling, der ersten Schweizer Mannschaft im Profi-Radsport seit sieben Jahren. Bei der Tour de Romandie will die von der Uhrenmarke Tudor gesponserten Equipe erstmals auf heimischem Boden brillieren. «Wir fahren nicht einfach zum Spass, sondern wollen gewinnen», sagt Cancellara.

Das sind die Favoriten der Tour de Romandie

Schafft er es? Gino Mäder (26) ist die grosse Schweizer Hoffnung auf einen Gesamtsieg bei der Tour de Romandie. Gelingt es ihm, wäre er der erste Radgenosse seit Laurent Dufaux 1998, dem das Kunststück gelingt. Im letzten Jahr wurde Mäder Zweiter. «Ich will mehr», kündigt er an. Die Vorzeichen stehen gut – er war in diesem Jahr weder verletzt noch krank. Während Vorjahressieger Alexander Wlassow fehlt, könnten die britischen Yates-Brüder Simon und Adam gefährlich werden. Auch Louis Meintjes (SA) und die Franzosen Thibaut Pinot und Romain Bardet sind heiss. Dazu kommen Steven Kruijswijk (Ho) sowie der zuletzt lange verletzte Tour-de-France-Sieger von 2019, Egan Bernal (Kol).

Gino Mäder wurde bei der Tour de Romandie 2022 Zweiter. Er zählt erneut zu den Favoriten auf den Gesamtsieg.
Philippe Rossier

Schafft er es? Gino Mäder (26) ist die grosse Schweizer Hoffnung auf einen Gesamtsieg bei der Tour de Romandie. Gelingt es ihm, wäre er der erste Radgenosse seit Laurent Dufaux 1998, dem das Kunststück gelingt. Im letzten Jahr wurde Mäder Zweiter. «Ich will mehr», kündigt er an. Die Vorzeichen stehen gut – er war in diesem Jahr weder verletzt noch krank. Während Vorjahressieger Alexander Wlassow fehlt, könnten die britischen Yates-Brüder Simon und Adam gefährlich werden. Auch Louis Meintjes (SA) und die Franzosen Thibaut Pinot und Romain Bardet sind heiss. Dazu kommen Steven Kruijswijk (Ho) sowie der zuletzt lange verletzte Tour-de-France-Sieger von 2019, Egan Bernal (Kol).

Drei Siege hat Tudor in dieser Saison bislang eingefahren. Eine gute Bilanz für das Team, das nicht zur World Tour, der obersten Liga des Radsports, gehört. «Wir wollen dorthin, haben dafür drei Jahre Zeit.» Es fällt auf: Cancellara braucht häufig das Wort «Wir», das «Ich» von früher ist weitgehend verschwunden. «Unser Staff umfasst 70 Leute, wir sind im Schnitt 37 Jahre alt. Das ist ganz anders als bei anderen Mannschaften, wo viele längst im Pensionsalter sind. Ich sage nicht, dass unser Weg der einzig richtige ist, aber wir sind von ihm überzeugt.»

Alle sollen glücklich sein

Doch wofür steht Tudor? Teamchef Raphael Meyer: «Bei uns steht der Mensch im Fokus. In unseren Gesprächen achten wir auf den Charakter der Person, wir wollen wissen, wie sie tickt – nicht nur in Bezug auf den Radsport.» Erst danach befasse man sich mit der Leistungsfähigkeit des Athleten.

So rollt die Tour de Romandie

Während die Tour de France in diesem Jahr nur ein einziges Zeitfahren aufweist, gibt es bei der 76. Ausgabe der Tour de Romandie gleich zwei Prüfungen gegen die Uhr. Los geht es am Mittwoch mit dem Prolog in Le Bouveret VS über 7,2 Kilometer. Tags darauf geht es nach La Chaux-de-Fonds NE, ehe am Freitag in Chatel-Saint-Denis FR ein Zeitfahren über 19 Kilometer auf dem Programm steht. Am Samstag folgt dann die Königsetappe nach Thyon 2000 VS mit einem harten Schlussanstieg, tags darauf endet die Rundfahrt erstmals überhaupt in Genf.

Die sechs Etappen und insgesamt 702,5 Kilometer werden die Teams stark fordern. Die Schweizer Equipe Tudor Pro Cycling ist ebenso mit von der Partie wie die Nationalmannschaft mit sieben Fahrern unter 25 Jahren. Daneben sind alle grossen World-Tour-Teams vertreten.

Nur ein Fahrer gewann die Tour de Romandie dreimal: Der Ire Stephen Roche (63) in den Jahren 1983, 1984 und 1987. Der letzte Heimsieg gab es 1998 durch Laurent Dufaux (53).

Laurent Dufaux gewann die Tour de Romandie als letzter Schweizer im Jahr 1998.
Keystone

Während die Tour de France in diesem Jahr nur ein einziges Zeitfahren aufweist, gibt es bei der 76. Ausgabe der Tour de Romandie gleich zwei Prüfungen gegen die Uhr. Los geht es am Mittwoch mit dem Prolog in Le Bouveret VS über 7,2 Kilometer. Tags darauf geht es nach La Chaux-de-Fonds NE, ehe am Freitag in Chatel-Saint-Denis FR ein Zeitfahren über 19 Kilometer auf dem Programm steht. Am Samstag folgt dann die Königsetappe nach Thyon 2000 VS mit einem harten Schlussanstieg, tags darauf endet die Rundfahrt erstmals überhaupt in Genf.

Die sechs Etappen und insgesamt 702,5 Kilometer werden die Teams stark fordern. Die Schweizer Equipe Tudor Pro Cycling ist ebenso mit von der Partie wie die Nationalmannschaft mit sieben Fahrern unter 25 Jahren. Daneben sind alle grossen World-Tour-Teams vertreten.

Nur ein Fahrer gewann die Tour de Romandie dreimal: Der Ire Stephen Roche (63) in den Jahren 1983, 1984 und 1987. Der letzte Heimsieg gab es 1998 durch Laurent Dufaux (53).

20 Fahrer hat man unter Vertrag, darunter acht Schweizer. Vier sind bei der Tour de Romandie dabei: Sebastien Reichenbach (33), Tom Bohli (29), Joel Suter (25) und Yannis Voisard (24). «Ich spüre, dass viele Fahrer bei uns wie Blumen aufgehen. Wir wollen Leistung sehen, schenken aber auch Vertrauen. Und wir haben Spass. Letztlich ist es so, dass glückliche Menschen bessere Leistungen zeigen», sagt Cancellara.

Tudor ist nicht das einzige neue Schweizer Team. Auch Q36.5 ist da – es wird von der gleichnamigen Radbekleidungsfirma alimentiert und ist deutlich internationaler aufgestellt. Cancellara schaut nur auf seine Leute. Und meint: «Ich bin bislang sehr zufrieden. Wir ziehen an einem Strang, so muss es sein.»

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