Der letzte Sturz von Stefan Küng war nicht viel mehr als ein Ärgernis für ihn. Die Thurgauer Lokomotive führte am Donnerstag beim GP de Denain in Frankreich seine Verfolgergruppe an, als er auf den Kopfsteinpflastern ausglitt und die anderen Fahrer wie Dominosteine mitriss. Er fuhr auf Rang 26 und sagte danach zu Eurosport: «Es war so matschig und schlüpfrig, dass ich mich kaum verletzt habe. Ich war mehr wütend als etwas anderes.» Und er entschuldigte sich bei den Fahrern, die in ihn rasselten.
So ist Küng bereit für die nächste Aufgabe. Und die ist prickelnd: Mailand–Sanremo steht diesen Samstag an. Der erste der fünf bedeutendsten Klassiker im Radsport neben der Flandern-Rundfahrt, Paris–Roubaix und Lüttich–Bastogne–Lüttich im April und der Lombardei-Rundfahrt im Oktober. Küng nimmt erst zum dritten Mal an diesem Rennen teil.
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Das heisseste Duell: Van der Poel gegen Pogacar
Die weiteren Schweizer am Start: Silvan Dillier und Marc Hirschi. Die beiden werden am Samstag grosse Konkurrenten sein. Denn ihre Teamleader sind die ärgsten Rivalen bei der diesjährigen Ausgabe. Mathieu van der Poel (29), der Holländer und Teamkollege von Dillier. Gegen Tadej Pogacar (25), den Slowenen und Teamkollegen von Hirschi.
Van der Poel braucht keine Testfahrt für den grossen Auftritt. Das Monument ist das erste Rennen auf der Strasse in diesem Jahr für den Titelverteidiger und amtierenden Strassenweltmeister. Dennoch hat er sich das Siegen in den letzten Monaten regelrecht antrainiert, weil er auf mehreren Hochzeiten tanzt: 14 Cross-Rennen hat Van der Poel seit Mitte Dezember bestritten, 13 davon gewonnen. Der letzte Erfolg war der Cross-WM-Titel Anfang Februar.
Und Pogacar? Der Tour-de-France-Sieger von 2020 und 2021 startete vor zwei Wochen mit einer 80 km weiten Monster-Solofahrt zum Strade-Bianche-Sieg. Die Kronfavoriten sind heiss – und in ihrem Schatten werden Pedersen, Ganna, Küng etc. mit dabei sein.