Er ist das grösste Schweizer Rad-Talent und fährt seine erste ganze Saison als Profi: Jan Christen (19). Der Aargauer im Dienst des mächtigen UAE-Teams aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wird vor allem Helferdienste verrichten müssen – aber nicht nur.
Ausgerechnet zu Hause, in der Schweiz, darf Christen dann auf eigene Faust fahren: Tour de Romandie (23. bis 28. April), Tour de Suisse (9. bis 16. Juni) und an der WM in Zürich (21. bis 29. September) – dort träumt er davon, sich von der besten Seite dem Heimpublikum zu zeigen. «Ein WM-Titel in der Schweiz wäre noch ein paar Prozent spezieller als sonst», so Christen.
Freundschaft mit Tennis-Hoffnung
Ehe es so weit ist, wird der Gippinger noch manches Rennen und Training bestreiten. Und seine militärische Ausbildung an der Spitzensport-RS in Magglingen BE beenden. Diese hat er längst begonnen, sie dauert aber noch bis Mitte März.
«Die ersten Wochen waren ziemlich fordernd, mit der frühen Tagwacht um 5.30 Uhr und den langen Tagen. Doch ich habe mich schnell daran gewöhnt. Besonders die Überlebenswoche im Wald war ein spezielles Erlebnis. Biwak machen, aus der Gamelle essen, um 2.00 Uhr morgens aufstehen für die Wache – das war schon speziell.»
Gleichzeitig seien die Ausbildungsmöglichkeiten (Sponsoring, Soziale Medien, Interviewtechnik) wertvoll für seinen Beruf als Rad-Profi.
Vor allem der Austausch mit anderen Sportlern gefiel Christen. «Mit Tennisspieler Jérôme Kym hatte ich es extrem gut.» Sein Fazit? «Die ganze RS ist für mich als Sportler und Mensch ein Gewinn.»