Was ist passiert? Weil Tadej Pogacar (25) die 2. Etappe des Giro d’Italias gewinnt, fährt er in der 3. Etappe im Leadertrikot – der Maglia Rosa. Dieses Jahr bedeutet dies einen sogenannten Aero-Einteiler – oben rosa, unten violett.
Doch Pogacar wird genau dafür fast vom Rennen ausgeschlossen. Der Rad-Weltverband UCI beanstandete, dass er aufgrund der Farben nicht komplett im Look des Rosa Trikots unterwegs war, was gegen das Reglement verstösst.
Und tatsächlich: Einen Tag später in der 4. Etappe trägt der Slowene den Einteiler nicht mehr. Der 25-Jährige fährt stattdessen in der schwarzen Teamhose und dem traditionellen rosa Oberteil.
Der Top-Favorit selbst nimmt die Absurdität jedenfalls mit Humor. «Jetzt habe ich meine Hose an und keinen Skinsuit, also kann ich heute vielleicht nicht angreifen, weil ich nicht schnell bin, nicht aero», meint er lachend.
Doch wie kams zum Farb-Patzer? Die eigenen Regeln seien vom Veranstalter selbst widersprüchlich interpretiert worden, erklärt Paolo Bellino (54), Sportchef von Tour-Organisator RCS, gegenüber Eurosport. «Meiner Meinung nach ist das absolut regelkonform. Wir haben passende Farben. Klar ist es etwas anders als in der Vergangenheit, aber meiner und Castellis (die Hersteller-Firma des Trikots, d. Red.) Meinung nach halten wir uns an die Regeln, in denen es um Harmonisierung und passende Farben geht.»
Hommage an den AC Turin
Die Kombination der «Granata»-Shorts mit dem rosa Trikot sollte an die Spieler der Fussballmannschaft von AC Turin gedenken, die am 4. Mai vor 75 Jahren allesamt bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren.
Kontrovers: Der Skinsuit der Punktewertung ist ebenfalls zweifarbig – in ähnlicher Kolorierung – wird aber als regelkonform geduldet. Denn deren Farbunterschied soll weniger deutlich sein.