Auch Corona kann es nicht ändern. Flanderns Kirchen bleiben am Sonntag der Rundfahrt leer, so wie immer. Doch diesmal stehen die «Gottesdienst-Schwänzer» nicht an den strategischen Rampen des Rennens. Sie sind gewarnt: Wer dennoch in einer der 22 Sicherheitszonen erwischt wird, zahlt 250 Euro Busse.
Van der Poel holt sich den Sieg
Die Organisatoren haben Corona-bedingt Zeitpläne, Strecke oder Durchfahrtszeiten auf der Homepage gelöscht. Ihre Bitte: «Bleibt zu Hause, schaut euch das Rennen im Fernsehen an». Es gibt keine VIP-Tribünen. Und am Kwaremont (3 Passagen) weht den Fahrern keine Bierschwaden mehr entgegen.
Was bleibt ist der Wind, der ständige Begleiter auf den 244 Kilometer mit 5 Pavés-Stücken und 17 Rampen. Neu ist der Sieger. 34 Jahre nach seinem Vater Adri (34) gewinnt Mathieu Van der Poel (25, Ho) die Flandern-Rundfahrt, im Spurt vor seinem Erzrivalen Van Aert (26, Be).
Schmerzlich auf den Boden landet Weltmeister Julian Alaphilippe. In letzter Position des Führungstrios übersieht der Franzose einen langsam fahrenden Begleit-Töff. Kann nicht mehr ausweichen, fliegt auf den Asphalt und aus dem Rennen.
Ernüchternde Schweizer-Bilanz
Von den acht Schweizern schaffen sechs das Ziel. Stefan Küng (102.) verliert mit Magenschmerzen über 10 Minuten! «Ich konnte während des Rennens keine feste Nahrung zu mir nehmen», so der Thurgauer. «Die Magen-Darm-Grippe hat mich schon Mitte Woche erwischt.»
Silvan Dillier gibt nach Sturz auf mit Knieschmerzen auf. «Als ich die Armlinge ausziehen will, legt sich der Franzose Hofstetter vor mir auf den Boden. Ich hatte keine Chance.»