Seit 1998 und Laurent Dufaux (53) wartet die Schweiz auf einen Sieger der Tour de Romandie. Und das Warten geht weiter. Auch in diesem Jahr wird kein Radgenosse die heimische Rundfahrt gewinnen. Gino Mäder kann bei der Königsetappe hinauf nach Thyon 2000 nicht mit den Besten mithalten.
8,3 Kilometer vor der Ziellinie ist der Ofen aus, Mäder lässt abreissen. Bis ins Ziel verliert er 2:27 Minuten – Rang 19. Eine grosse Enttäuschung für den Vorjahreszweiten.
Yates freut sich auf den Wein
Mäder ist nicht der Einzige, der Schiffbruch erleidet. Auch Leader Juan Ayuso (20), das Talent aus Spanien, bricht ein – er verliert gar 3:28 Minuten. Schlimm? Nein. Erstens ist Ayuso nach einem schweren Sturz auf dem Weg zurück an die Weltspitze. Und zweitens gewinnt mit Adam Yates (30, Gb) ein Teamkollege – beide stehen bei UAE Emirates unter Vertrag.
«Juan sagte mir einige Kilometer vor dem Ziel, ich solle mein Glück versuchen. Schön, dass es geklappt hat. Heute Abend feiern wir mit einer Flasche Wein», so Yates. Er kostet sein Erfolg aus. Kein Wunder: Spätestens bei der Tour de France wird Yates wieder ins zweite Glied rücken, dann soll er Tadej Pogacar zum dritten Sieg bei der Grande Boucle führen.
Heftiger Mäder-Rückschlag
Zurück zu Mäder. Er ist zwar sowohl in der Etappe als auch im Gesamtklassement (Rang 15) der beste Schweizer, ein Trost ist das aber nicht, fühlte er sich doch zuletzt bestens in Form. Auch das nasskalte Wetter (5 Grad) war genau nach seinem Geschmack. Noch vor dem Beginn der Rundfahrt hatte er gesagt: «Im Winter habe ich einen Reifeprozess durchgemacht und mich entschieden, extrem ins Velofahren zu investieren. Denn ich will in zehn Jahren auf keinen Fall zurückblicken und mich fragen, ob nicht mehr möglich gewesen wäre.»
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Am Sonntag folgt die letzte Etappe der Tour de Romandie, in Genf wird ein Sprint erwartet – Änderungen im Gesamtklassement dürfte es nicht mehr geben.
Jetzt wartet der Giro
Was bleibt? Der Fakt, dass die Schweiz auch in diesem Jahr keinen Fahrer hat, der bei grossen Rundfahrten ums Podest fahren kann. Mäder hatte in den letzten Jahren diese Hoffnung genährt – nun kann er beim Giro beweisen, dass der Einbruch hinauf nach Thyon nur ein Ausrutscher war.