250'000 Euro an der «Tour de France Femmes»
Frauen in Frankreich übertrumpfen die Männer in der Schweiz

250'000 Euro werden im nächsten Jahr an der Tour de France Femmes ausgeschüttet. «Das bringt einen Stein ins Rollen», sagt das Schweizer Rad-Ass Marlen Reusser.
Publiziert: 16.10.2021 um 11:19 Uhr
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Aktualisiert: 18.10.2021 um 07:28 Uhr
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Der Frauen-Radsport ist im Aufschwung: 2022 wird erstmals seit 2009 wieder eine Tour de France Femmes durchgeführt. «Super», findet Rad-Ass Marlen Reusser.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Ist das der endgültige Durchbruch des Frauen-Radsports? Erstmals seit 2009 wird es im nächsten Jahr wieder eine «Tour de France Femmes» geben. Und dabei wird mit der grossen Kelle angerührt. Der Start am 24. Juli erfolgt unter dem Eiffelturm in Paris, es gibt acht Etappen und ein Preisgeld von 250'000 Euro. Zum Vergleich: Bei der Tour de Suisse der Männer, die ebenfalls acht Etappen umfasst, werden 146'150 Euro ausgeschüttet. Die Frauen in Frankreich übertrumpfen also die Männer in der Schweiz!

«Schön, dass es ein Veranstalter gibt, der so viel Geld hat», sagt TdS-Direktor Olivier Senn. Er meint das ganz ohne Neid. Tatsächlich scheffelt die ASO, der Tour-de-France-Organisator, mit seinen anderen Rennen viel Kohle – nun investiert man einen Teil davon in den Frauen-Radsport. «Wir wollen in der Schweiz auch in diese Richtung gehen. Allerdings sind wir noch nicht so weit. Ich hoffe, dass die Sponsoren auch künftig die kleineren Rennen entdecken – so wie die Tour de Suisse Women, die wir 2022 auf vier Etappen verdoppeln.»

Ein Meilenstein für den Frauen-Radsport

Die beste Schweizer Strassenfahrerin, Marlen Reusser (30), ist über die Neuigkeiten aus Frankreich ebenfalls erfreut. «Wunderbar. Dass die Männer bei der Tour de Suisse weniger Preisgeld erhalten, dürfte sie nicht wirklich stören. Sie erhalten ihr Geld sowieso vor allem durch den Lohn und die Boni innerhalb des Teams.»

Für die Zeitfahr-Vize-Olympiasiegerin sind die 250'000 Euro mehr als nur eine Zahl. Sie sieht darin ein «Statement» des Veranstalters. «Das zeigt, wie der Stellenwert des Frauen-Radsports zugenommen hat. Und es bringt ein Stein ins Rollen!»

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