10 Fragen, 10 Antworten: Das bewegt die Rad-Welt
Red-Bull-Ärger, Schweizer Hoffnung und Angst vor Terroristen

Mit der Tour Down Under in Australien beginnt die Rad-Saison. Was hat sich getan? Was sorgt für Ärger? Wie gut sind die Schweizer?
Publiziert: 16.01.2024 um 00:12 Uhr
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Red Bull steigt in den Radsport ein. Das bringt viel Geld und Beachtung, viele Teams sorgen sich aber auch.
Foto: PIUS KOLLER
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Mathias GermannReporter Sport
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Red Bull steigt in den Radsport ein. Fluch oder Segen?

Beides. Viel Geld bringt viel Beachtung. Das Ziel von Red Bull als Eigentümer des Teams Bora ist sofortiger Erfolg. Nicht allen gefällt das. Stimmen nach einer Gehaltsobergrenze für die Fahrer oder Budgetlimite für die Teams werden laut. Denn: Kleineren Teams werden die Talente zunehmend weggekauft, obwohl kein offizieller Transfermarkt wie im Fussball besteht. 

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Wie gut ist das Schweizer Tudor-Team?

Rad-Legende Fabian Cancellara ist Mentor und Inhaber. Ein klingender Name. Aber: Tudor gehört noch nicht zu den Top-Teams. Man will organisch wachsen und leistet sich ein U23-Team, aus dem Talente nach und nach ins Profi-Team integriert werden sollen. Ab 2026 strebt Tudor die automatische Qualifikation für alle World-Tour-Rennen an, die höchste Kategorie des Radsports. Gleiches gilt für das zweite Schweizer Team, Q36.5 – dieses ist allerdings deutlich internationaler aufgestellt.

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Wie viele Schweizer sind dabei?

In der World Tour waren es letzte Saison 14, nun sind es noch 8. Keine gute Entwicklung! Besonders achten sollte man auf das Aargauer Talent Jan Christen: Der 19-Jährige hat Klasse und ist sehr selbstbewusst.

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Wie sehr fehlt Gino Mäder?

Sein Tod während der Tour de Suisse ist eine menschliche Tragödie. Gleichzeitig war Mäder das grösste Schweizer Rundfahrten-Talent. Ein Fahrer mit seinen Qualitäten ist derzeit nicht in Sicht.

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Was tut sich im Frauen-Radsport?

Er wird immer grösser und populärer. Bedenklich ist dagegen, dass kaum neue Schweizerinnen nach oben drängen. Marlen Reusser ist 32, Elise Chabbey 30 – ewig werden sie nicht mehr fahren.

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Ist Marc Hirschi wieder der Alte?

Er gewann in der letzten Saison sieben Rennen – so viele wie während der drei Jahre zuvor. Allerdings waren es keine prestigeträchtigen Wettkämpfe. Das will er nun ändern. 

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Wie viele Olympia- und WM-Medaillen holt die Schweiz?

Auf der Strasse liegen die Hoffnungen vor allem auf den Schultern von Reusser und Stefan Küng. Beide sollten in den Zeitfahren zu den Medaillenkandidaten zählen – Reusser dürfte gar Favoritin sein.

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Wie gross ist die Euphorie rund um die Heim-WM in Zürich?

«Die WM wird zu einem riesigen Fest werden», ist Swiss-Cycling-Boss Thomas Peter überzeugt. Im letzten Jahr gab es vor allem Schlagzeilen rund um die Einsprachen der Zürcher Spitäler und Gewerbler – man einigte sich letztlich. Die WM beginnt am 21. September.

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Wer gewinnt die Tour de France?

Der Däne Jonas Vingegaard triumphierte zuletzt zweimal. Aber Achtung: Tadej Pogacar (Sln) hat Revanche geschworen und sein Team mächtig aufgerüstet. Auch Belgiens Rad-Genie Remco Evenepoel und Sloweniens Altmeister Primoz Roglic sind heiss.

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Wovor hat man im Radsport Angst?

Vor Anschlägen. Diese sind im Gegensatz zu anderen Sportarten kaum zu verhindern, weil man sich auf öffentlichen Strassen bewegt. Die Kriege in der Ukraine und Gaza sorgen für zusätzliche Gefahr. Warum? Ein Beispiel: Das Team Israel von Chris Froome (Gb), dem vierfachen Tour-Sieger, wird vom israelischen Staat alimentiert. Es könnte für Terroristen zur Zielscheibe werden.

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