«Unpassend!»
Eklat um Verbot von Afro-Badekappe für Olympia

Im Vorfeld der Olympischen Spiele in Tokio (23. Juli bis 8. August) sorgen Badekappen in Grossbritannien für einen Eklat.
Publiziert: 07.07.2021 um 15:57 Uhr
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Britische Schwimm-Hoffnung: Alice Dearing.
Foto: Getty Images

Haare bremsen. Weil Widerstand. Das wissen nicht nur professionelle Schwimmerinnen und Schwimmer seit Jahrzehnten. Die Lösung ist die Badekappe. Nur sorgt genau solch eine jetzt für Ärger vor den Olympischen Spielen in Tokio, die in etwas mehr als zwei Wochen beginnen.

Es geht um die «Soul Cap», eine «Extra-Large-Badekappe» für langes und/oder voluminöses Haar. Die Kappen sind extra für Afros, Cornrows oder Dreadlocks designt worden und soll ethnischen Minderheiten, namentlich der Bevölkerung mit afrikanischem Hintergrund, den Zugang zum Schwimmsport erleichtern.

Nun aber verbietet die Fina, der internationale Schwimmverband, die «Soul Cap» für Olympia in Tokio, weil die «nicht der natürlichen Kopfform entsprechen». «Unpassend» sei sie.

«Mangel an Diversität und Veränderung»

Besonders blöd ist das für Alice Dearing, die erste schwarze britische Schwimmerin an Olympischen Spielen, die diese Badekappen trägt, weil sie sehr voluminöses Haar hat. In einem Statement sagt sie: «Das wird junge Athleten von ethnischen Minderheiten davon abhalten, kompetitiv zu schwimmen.»

Dearing und ihre Organisation «Black Swimming Association» gehen gar noch weiter und sagen: «Dieses Fina-Urteil zeigt, was wir schon wussten: es mangelt an Diversität beim Elite-Schwimmsport und in den Chefetagen des Welt-Schwimmsports mangelt es am Wille zur Veränderung.»

Nach der Protestwelle hat die Fina nun versprochen, das Urteil nochmals zu prüfen. (leo)

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