«Logischerweise kann das Team mehr rausholen»
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Medaillenvorgabe in Tokio:«Logischerweise kann das Team mehr rausholen»

116 Athletinnen und Athleten sind dabei
So viele Medaillen sollen Schweizer an Olympia 2020 holen

«Mindestens sieben Medaillen»: So lautet das Schweizer Ziel für Tokio. Das Potenzial für mehr ist vorhanden.
Publiziert: 05.07.2021 um 10:28 Uhr
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Aktualisiert: 05.07.2021 um 17:25 Uhr
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Wie viele Medaillen gibts für die Schweiz in Tokio? Ralph Stöckli ist Chef de Mission. Er spricht von «sieben Medaillen plus». Was dies heisst?
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Corona hin, Corona her. Die Olympia in Tokio wird durchgepaukt. «Die Athleten müssen sich auf unzählige Tests, viele Einschränkungen und lange Wartezeiten einstellen», sagt Ralph Stöckli, der Schweizer Chef de Mission. Die neu aufkommende Delta-Variante verstärke dabei die Problematik. «In einigen Ländern wurden darum die Kontrollen bereits verschärft.» Er selbst freue sich dennoch auf die Spiele, so Stöckli.

Zitrone ist doch nicht ausgepresst

Tatsächlich lässt die grosse Schweizer Delegation aufhorchen: 116 Athletinnen und Athleten werden dabei sein – seit 1996 in Atlanta (USA) waren es nie mehr. Doch wie schlagkräftig ist das Team? Namen wie Roger Federer, Nino Schurter und Nicola Spirig sorgen für Aufmerksamkeit – sie sind Top-Stars in ihren Sportarten. Das Potenzial für Edelmetall ist aber weitaus grösser. «Wir wollen mindestens sieben Medaillen», sagt Stöckli. Gut möglich, dass er damit zu vorsichtig ist – auch wenn er nach Rio 2016 meinte, dass «die Zitrone ausgepresst» sei.

Damals brachte die Schweiz sieben Medaillen aus Brasilien mit. «Vielleicht können wir die Zitrone nun doch noch mehr auspressen», sagt Stöckli. Die Qualität dafür sei da. «Aber die Ausgangslage ist nicht ideal. Wegen Corona wissen wir nicht genau, wo wir stehen. Es gibt viele Fragezeichen», so Stöckli. Zudem sei die Weltspitze noch einmal näher zusammengerückt.

13 Medaillen, aber keine goldene?

Immerhin: Die Datenbank «Gracenote» prognostizierte für die Schweiz in Tokio satte 13 Medaillen. «Dabei wurden Millionen Daten einbezogen», so Stöckli. Dass dabei kein helvetisches Gold vorausgesagt wurde, enttäuscht ihn. «Das lassen wir nicht auf uns sitzen», sagt er schmunzelnd.

Jürg Stahl, der Präsidenten von Swiss Olympic, wünscht sich, dass die 200er-Marke geknackt wird. Was er meint? In der Geschichte der Sommerspiele holte die Schweiz bislang 191 mal Edelmetall. Neun fehlen, um die Schallmauer zu durchbrechen. «Das wäre wunderbar», so Stahl.

Sicher ist: Die Disziplinen Architektur, Gebrauchsgrafik oder Aeronautik sind nicht mehr im Programm – in ihnen holte die Schweiz in der frühen Olympia-Geschichten Edelmetall.

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