Klare Kante im Fall Russland
Schweizer Sport stellt sich gegen IOC-Boss Bach

Swiss Olympic bleibt bei seiner Haltung: Russische Athleten sollen von internationalen Wettbewerben ausgeschlossen bleiben. Damit stellt man sich gegen das IOC.
Publiziert: 29.03.2023 um 12:56 Uhr
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Aktualisiert: 29.03.2023 um 13:55 Uhr
In der Russland-Frage nicht auf einer Linie mit dem IOC: Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl.
Foto: KEYSTONE/MANUEL LOPEZ
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Emanuel GisiSportchef

Der Schweizer Sport-Dachverband Swiss Olympic reagiert auf die Empfehlung des Internationalen Olympische Komitees (IOC), russische und belarussische Athleten künftig wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen.

«Grundsätzlich begrüsst Swiss Olympic, dass das IOC in dieser komplexen Situation und Frage aktiv den Austausch mit den verschiedenen Stakeholdern gesucht und sich mit möglichen Szenarien auseinandergesetzt hat», schreibt der Verband am Mittwochmittag. «Den nun getroffenen Entscheid nimmt Swiss Olympic zur Kenntnis.»

Aber: «Swiss Olympic hält jedoch an seiner Position fest, wonach russische und belarussische Athleten nach wie vor von der Teilnahme an internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen werden sollten. Dies, weil sich die Situation im Vergleich zum Frühling 2022 nicht verändert hat. Mit dem Angriff auf die Ukraine stellt sich die russische Regierung gegen die Werte der olympischen Bewegung, die sich dem Frieden, der Verständigung und der Solidarität zwischen den Ländern und Völkern verpflichtet.»

Der Schweizer Dachverband hatte bereits vor einem Jahr und vor dem damaligen Entscheid, die russischen Athleten auszuschliessen, eine harte Linie gefordert.

Darüber hinaus sei Swiss Olympic weiterhin der Ansicht, «dass russische und belarussische Funktionäre bis auf Weiteres ihren Platz in internationalen Sportgremien verlieren sollten. Die Athletenkommission von Swiss Olympic unterstützt diese Haltung».

Das IOC mit Präsident Thomas Bach (69) hatte am Dienstag empfohlen, Russen und Belarussen wieder starten zu lassen. Schliesslich dürften diese Athleten wegen ihrer Nationalität nicht diskriminiert würden.

Sollten manche Weltverbände dieser Empfehlung nachkommen, stecken auch Schweizer Athleten in der Bredouille: Teilnehmen oder nicht? Swiss Olympic sagt: Man empfehle Schweizer Sportverbänden, ihren Athleten «die Teilnahme an internationalen Wettbewerben auch bei (bela-)russischer Beteiligung zu ermöglichen. Dies, um ihre sportliche Entwicklung nicht zu behindern und ihre Qualifikationschancen für Grossanlässe nicht zu schmälern.»

Wer aber unter diesen Voraussetzungen nicht an internationalen Wettbewerben teilnehmen wolle, soll dies ohne Konsequenzen vonseiten der Schweizer Verbände tun können.

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