Olympische Spiele ohne Zuschauer? «Das wollen wir nicht», sagt IOC-Präsident Thomas Bach. Genau darum würde man für Tokio 2021 (23. Juli bis 8. August) verschiedene Szenarien ausarbeiten, um alle vor dem Coronavirus zu schützen – Athleten, Betreuer, Staff, Medien und Zuschauer.
Gleichzeitig sprechen sich laut einer Umfrage mehr als 50 Prozent der Einwohner Tokios für eine Verschiebung oder gar eine Olympia-Absage aus. Sie haben Angst, dass die Grossveranstaltung die bisherigen Erfolge im Kampf gegen das Virus zunichte machen könnte.
Werden die Sommerspiele tatsächlich gestrichen, wäre es das zweite Mal in Japan, dass das geplante Olympia-Fest ins Wasser fällt. 1940 wurden die Sommerspiele in der Hauptstadt Japans bereits abgesagt – damals aus politischen Gründen.
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Eine andere Option wäre eine erneute Verschiebung – diesmal auf den Sommer 2022. Dann würden jedoch die Winterspiele in Peking (China) im Februar davor kaum durchgeboxt werden. Denn: Zwei mal Olympia innert weniger Monate – das ist praktisch undenkbar. So oder so droht also ein Olympia-Super-GAU!
Abwarten – aber wie lange noch?
Was ist die Lösung? Vor kurzem wurden die Olympischen Jugendspiele 2022 in Dakar auf 2026 verlegt. Eine solch langfristige Verschiebung schliesst Bach für Tokio aus. Seine Begründung: Fünf (!) mal Olympia innerhalb von drei Jahren wäre für die nationalen Sportverbände nicht zu stemmen. Der Deutsche sagt gegenüber der Nachrichtenagentur DPA: «Die zerbrechliche Welt nach Corona braucht die einigende Kraft der Olympischen Spiele.» Er räumt aber auch ein: «Keiner weiss, wie die Welt im nächsten Juli und August aussieht.»
Bach würde gerne seine Amtszeit, welche 2021 ausläuft, nochmals um vier Jahre verlängern. Widerstand ist bei der Wahl im Februar nicht zu erwarten. Immerhin hier dürfte er so etwas wie Sicherheit verspüren.