Auf einen Blick
- Raygun führt neu die Weltrangliste im Breaking an
- Bei den Olympischen Spielen erntete sie für ihren Auftritt Spott
- Breakdance ist 2028 in Los Angeles nicht mehr olympisch
Rachael Louise Gunn, Künstlernamen Raygun, startete in Paris in der neuen Disziplin Breakdance und schied nach der Vorrunde ohne einen einzigen Punkt aus. Ihr Auftritt auf der Place de la Concorde wurde von Medien ins Lächerliche gezogen, in den sozialen Medien verspottet und seither in Talkshows parodiert.
Gunn äusserte sich während der Sommerspiele nach dem Rummel über ihre Känguru-Imitations-Darbietung auf Instagram: «Ich weiss den Zuspruch wirklich zu schätzen und bin froh, dass ich etwas Freude in euer Leben bringen konnte. Das hatte ich gehofft. Mir war aber nicht klar, dass das auch die Tür zu so viel Hass öffnen würde, was, ehrlich gesagt, ziemlich niederschmetternd ist.»
Für das nächste Kapitel sorgt nun der Welttanzverband, der als Dachverband für das Breaking vom IOC den Zuschlag erhalten hat, obwohl sich auch der Verband der Cheerleaderinnen und der Turnverband für die Schirmherrschaft übers Breakdance interessiert hatten. Der Welttanzverband vertritt primär die Interessen der (nicht-olympischen) Standard- und Latein-Tänzerinnen und -Tänzer. Die neu veröffentlichten Weltrangliste des Welttanzverbands im Breaking führt Raygun an.
Führung schon bald wieder weg
Gemäss dem Welttanzverband basiert die Rangliste auf den vier besten Leistungen der Athletin in den letzten zwölf Monaten. Da zwischen Dezember 2023 und den Olympischen Spielen nur wenige Veranstaltungen stattfanden, haben viele Athletinnen bloss ein Ergebnis in der Wertung. Raygun gewann in diesem Zeitraum die Ozeanien-Meisterschaft, was ihr 1000 Punkte plus die Qualifikation für Paris eingetragen hat.
Schon jetzt steht gemäss dem Verband fest, dass Raygun die Führung in der Weltrangliste nach den nächsten Events wieder verlieren wird. Letzte Woche sprach Rachael Gunn im australischen Fernsehen über ihre Olympia-Erfahrungen. Sie entschuldigte sich dafür, dass sie feindselige Reaktionen gegen die Breakdance-Gemeinschaft provoziert habe. Sie sagte unter anderem auch, dass sie damit gerechnet hat, dass «die Leute meinen Stil und das, was ich mache, nicht verstehen werden».
Breakdance figuriert 2028 in Los Angeles nicht mehr im Olympia-Programm. In Paris zählte es zu den fünf Sportarten, welche die Organisatoren frei wählen können. Das OK von Los Angeles entschied sich für fünf andere Sportarten: Baseball/Softball, Cricket, Flag Football, Lacrosse und – für die Schweiz im Moment interessant – Squash.