Zwei Wochen Olympia in Paris gehören seit Sonntag der Vergangenheit an. Neben den viel umjubelten Siegerinnen und Siegern bleiben auch sonst viele Geschichten in Erinnerung.
«Bob der Badekappen-Fänger»
Nicht nur Athletinnen und Athleten sorgen für Ekstase auf den Rängen. Als bei den Schwimmwettkämpfen eine Badekappe im Olympia-Becken verloren geht, schlägt die Stunde von Bob. Der freiwillige Helfer bekommt den Auftrag, den verlorenen Gegenstand zurückzuholen und meistert diese Aufgabe mit Bravour. Bob montiert seine bunten Speedo-Badehosen und rettet unter dem Jubel des Publikums im Stadtteil La Défense die Kappe der US-Amerikanerin Emma Weber (20). Das Video geht um die Welt.
Das beste Stück
Der französische Stabhochspringer Anthony Ammirati scheitert in der Qualifikation auf kuriose Art und Weise. Auf den TV-Bildern ist klar zu erkennen, wie er die Stange mit seinem Penis touchiert. Da der ungewöhnlichen Berührung ein Kontakt mit dem Knie vorausgeht, ist unklar, ob der Versuch ohne sein bestes Stück erfolgreich gewesen wäre. Der Social-Media-Community ist es selbstredend egal. «Er ist gesegnet und verflucht zugleich», schreibt ein Nutzer. Hätte der 21-Jährige die 5,70 m übersprungen, wäre eine Final-Qualifikation für den Lokalmatadoren drin gelegen.
Türkischer Mr. Cool
Yusuk Dikec (51) geht viral – und ist dabei im Gegensatz zum Hochspringer (siehe Eintrag oben) sogar erfolgreich. Der türkische Schütze tritt ohne Ohrenschutz, Stirnblende und Spezialbrille zum Final im 10m-Luftpistolen-Schiessen an. Mit der linken Hand in der Hosentasche lässt er bis auf den serbischen Olympiasieger Damir Mikec (40) alle Konkurrenten hinter sich. Seine Performance löst eine regelrechte Meme-Welle auf den sozialen Medien aus.
Breaking-Känguru
Erstmals ist Breaking olympisch. Die Australierin Rachel Gunn zeigt dabei einen Auftritt der etwas anderen Art. Während die übrigen B-Girls und B-Boys mit ihren hochathletischen Moves versuchen, die Jury zu beeindrucken, präsentiert die 36-Jährige, die unter dem Künstlernamen «Raygun» bekannt ist, ihren «Känguru-Tanz». Aus sportlicher sicht geht das Experiment schief, mit null Punkten landet Gunn auf dem 16. und letzten Platz. Hätte das Ziel «möglichst viele Clicks auf Youtube» gelautet, hätte sie Bestnoten verdient gehabt. Obwohl sie viele belächeln, muss man ihr eins lassen: Mit den Känguru-Elementen hat sie Australien sehr authentisch vertreten.
Mehrfaches Hochzeitsglück
Für einige Athletinnen und Athletinnen war Olympia nicht nur ein sportlicher, sondern auch ein romantischer Höhepunkt. Wo, wenn nicht in der Stadt der Liebe sollte man um die Hand der oder des Liebsten anhalten. Im Falle der spanischen Judoka Laura Martínez (25) ist der Heiratsantrag ihres Partners José Aranda, der ebenfalls Judo kämpft, sicher ein Trost für die knapp verpasste Bronzemedaille. Gleiches gilt für die Französin Alice Finot (33), die nach ihrem Europa-Rekord über 3000-Meter-Steeple und der mit Platz vier knapp verpassten Medaille, noch im Stadion vor ihrem Freund auf die Knie geht.