Ihr Auftritt an der umstrittenen Olympia-Eröffnungsfeier macht Barbara Butch weltberühmt. In der Szene, die an Leonardo da Vincis Bild «Das letzte Abendmahl» erinnert, steht sie hinter einem Tisch in der Mitte – jene Position, die im berühmten Bild Jesus innehat. Ihr Kopfschmuck wirkt wie ein Heiligenschein.
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Diese Darstellung sorgt in konservativen Kreisen für Empörung. «Die Szene macht sich über das Christentum lustig», schreibt die französische Bischofskonferenz. Im Internet geht die Empörung in blanken Hass über. Die Kommentare unter einem Instagram-Beitrag von Butch reichen von Beleidigungen bis zu Morddrohungen.
Die Anfeindungen gehen so sehr unter die Gürtellinie, dass die LGBTQ+-Ikone und Frauenrechtlerin nun rechtliche Schritte einleitet. «Wir haben Klage wegen homofeindlicher und dickenfeindlicher Beleidigungen eingereicht», sagt ihre Anwältin der Nachrichtenagentur AFP. «Diejenigen, die Barbara Butch angreifen, ertragen es nicht, dass sie als lesbische, jüdische und dicke Frau Frankreich repräsentiert.»
Thomas Jolly, Regisseur der Eröffnungsfeier, wehrt sich übrigens gegen die Vorwürfe aus konservativen Kreisen. Bei der Szene handle es sich um Figuren aus der griechischen Mythologie. Sie habe keinen religiösen Hintergrund.