Oh nein! Die Mountainbike-Nation Schweiz geht nach den Frauen auch bei den Männern leer aus. Die Olympiamedaillen holen auch am Montag andere. Es ist die grosse Mountainbike-Enttäuschung am dritten Wettkampftag von Paris. Mathias Flückiger (35) kämpft zwar lange Zeit mit ums Podest. Aber nicht mehr, als das Rennen auf den letzten zwei der acht Runden zur regelrechten Schlacht wird.
Flückiger landet auf Rang 5. Und Teamkollege Nino Schurter (38)? Die lebende Legende hat bei seinen fünften Spielen keine Chance auf seine vierte Medaille, das horrende Tempo der Spitze ist für den Altstar an diesem Tag zu hoch. Schurter schaffts nur auf den 9. Rang. Ein heftiger Tiefschlag statt nochmals olympischer Glanz.
Als das Spitzentrio mit Titelverteidiger Tom Pidcock (Gb), dem französische Lokalheld Victor Koretzky (Fr) und Südafrikas Alan Hatherly Rad an Rad auf die letzte Runde und in den Grosskampf um die Medaillen gehen, sind die Schweizer schon geschlagen. Ganz bitter.
Partykiller Pidcock trotzt Defekt
Pidcock und Koretzky liefern sich auf den letzten Metern ein denkwürdiges Duell um Gold. Pidcock drängt sich mit einem harten Manöver an Koretzky vorbei, es kommt zur Berührung. Der Franzose muss abreissen lassen, ihm bleibt Silber.
Pidcock wird zum grossen Partykiller, er wird bei der Zieleinfahrt von vielen der 15’000 französischen Fans ausgepfiffen.
«Dieses Manöver war nicht ganz fair», sagt SRF-Experte Thomas Frischknecht. «Schade. Pidcock hat das eigentlich gar nicht nötig.» Denn der Brite zeigt ein ausserirdisches Rennen. Er führt klar, als er nach einem Plattfuss und einer langen Reparatur viel Zeit verliert und viel Rückstand wieder aufholen muss. Er schaffts zurück nach vorne – wo es dann zum grossen Knall gegen Lokalmatador Koretzky kommt.
Das Podest ohne Schweizer ist historisch. In der Olympia-Geschichte passiert es nach 2004 erst zum zweiten Mal, dass das Bike-Rennen der Männer ohne Schweizer Medaille endet.
Das Rennen zum Nachlesen im Ticker:
Schweizer erstmals seit 2004 ohne Mountainbike-Medaille
Nach den Frauen bleiben also auch die Schweizer Männer ohne Medaille im Mountainbike. Die Schweizer Mountainbiker bleiben damit erst zum zweiten Mal nach 2004 ohne Edelmetall an den Sommerspielen. Für Mathias Flückiger gibts Platz 5, für Nino Schurter Platz 9.
Gold holt sich wie erwartet der grosse britische Topfavorit Thomas Pidcock, der nach einem Defekt aber hart um den Sieg kämpfen muss und den Franzosen Victor Koretzky am Ende nur durch ein heikles Überholmanöver bezwingt. Bronze geht an den Südafrikaner Hatherly.
Flückiger wird Fünfter, Schurter Neunter
Für Mathias Flückiger, der das Rennen zum Start angeführt hat, schaut am Ende Platz 5 mit 1:20 Minuten Rückstand auf den Sieger heraus. Bis zur zweitletzten Runde konnte Flückiger noch auf Bronze hoffen, doch danach waren andere Fahrer schlicht stärker. Nino Schurter kann an seinen letzten olympischen Spielen nicht mit den Allerschnellsten mithalten, wird mit einem Rückstand von 2:22 Minuten auf Pidcock Neunter.
Silber für Koretzky, Bronze für Hatherly
Der Franzose Victor Koretzky, der das Rennen so lange angeführt hat, muss sich so mit Silber begnügen. Bronze sichert sich der Südafrikaner Alan Hatherly.
Gold für Pidcock!
Pidcock sichert sich Gold! Ein heikles Überholmanöver bringt die Entscheidung zugunsten des Briten! Beinahe wären er und Koretzky ineinander gekracht, danach zieht der Franzose etwas zurück und muss den Briten ziehen lassen. Die Heimfans quittieren die Aktion im Ziel mit Pfiffen.
Koretzky-Konter gegen Pidcock
Ist das spannend! Pidcock versucht im letzten Aufstieg eine Entscheidung herbeizuführen, doch dann kommt der Konter von Koretzky, der die französischen Fans in Ekstase versetzt. So geht der Franzose mit einem leichten Vorsprung in die Abfahrt. Hatherly kann da nicht mehr mithalten.
Entscheidung naht
Im Spitzentrio macht Pidcock den stärksten Eindruck, eine Lücke konnte er aber noch nicht aufreissen. Im letzten Aufstieg greift er wieder an, unternimmt einen nächsten Versuch.
Hatherly wieder in Spitzengruppe dabei
Spannung pur an der Spitze im Olympia-Rennen! Hatherly hat wieder zu Pidcock und Koretzky aufgeschlossen, so geht das Trio gemeinsam in die letzte Runde. Aus Schweizer Sicht bitter: Flückiger ist mit 29 Sekunden Rückstand raus aus der Medaillenentscheidung.
Flückiger wohl raus aus Medaillen-Kampf
Die Schweizer Medaillenchance ist auf ein Minimum gesunken. Flückiger kann auch mit dem Italiener Braidot nicht mithalten, liegt aktuell auf Platz 5. Unerwartete Probleme bei Hatherly oder Braidot ausgenommen, wird Flückiger diese Lücke wohl nicht mehr schliessen können.
Pidcock wieder an der Spitze
Was für eine Aufholjagd von Pidcock – der Brite hat nun wieder die Führung übernommen und greift gleich an! Doch Koretzky kann einen ersten Angriff abwehren. Der Südafrikaner Hatherly kann nicht ganz mithalten.
Pidcock macht Gold-Kampf nochmals spannend
Der Mann ist auf einer Mission: Wie von der Tarantel gestochen, haut Pidcoch in die Pedalen und fliegt fast über den Kurs. Rückstand auf Koretzky an der Spitze: nur noch fünf Sekunden!