Der Teppich für Mikaela Shiffrin war ausgelegt. «Ich erwarte, dass sie in jedem Rennen eine Medaille holt», sagte Ski-Legende Lindsey Vonn.
Und dann das: Nach nur 11 Sekunden (7 Tore) rutscht Shiffrin bei ihrem ersten Olympia-Einsatz auf dem linken Innenski weg und scheidet aus. «Ich bin brutal enttäuscht. Denn die Form ist gut, ich mag den Schnee, der Hang ist cool. Aber diese Verhältnisse verzeihen keine Fehler», sagt die 26-Jährige.
Aber eben: Jetzt ist es passiert. Als Riesenslalom-Titelverteidigerin gestartet, erlebt Shiffrin einen Alptraum. «Ich könnte jetzt weinen», sagt sie. Doch genau das wolle sie nicht, denn es gebe noch viele Rennen.
Stimmt. Shiffrin plant noch Starts im Slalom, Super-G, in der Kombination und wohl auch in der Abfahrt. Fürs Erste muss sie aber auf ihre dritte Olympia-Goldmedaille (2014 holte sie Gold im Slalom, 2018 Gold im Riesenslalom) warten.
Shiffrin fällt normalerweise nie aus
Verrückt: Seit vier Jahren und 30 Rennen schied Shiffrin nicht mehr in einem Riesenslalom aus. «So ein Fehler passiert mir normalerweise nie. Diesen Ausfall werde ich nie vergessen», sagt sie selbst.
In den USA werden die Ski-Fahnen ein erstes Mal auf halbmast stehen. Dort zählen die Olympischen Spiele viel mehr als Weltmeisterschaften. Der Weltcup wird gar nur, wenn überhaupt, nebenbei angeschaut.
Viel Zeit, um zu trauern, hat Shiffrin nicht. «Ich werde jetzt Slalom trainieren gehen», sagt sie. Dieser steigt bereits am Mittwoch (1. Lauf: 03:15 Uhr, 2. Lauf: 06:45 Uhr). Bleibt für Shiffrin zu hoffen, dass das Stangentraining auch therapeutische Wirkung hat.