Noch ein Sieg. Und unsere Hockey-Frauen holen nach 2014 erneut die Olympia-Bronzemedaille. Es wäre ein grandioser Triumph nach zwei schwierigen Corona-Saisons mit vielen Spiel-Absagen und einer WM-Verschiebung sowie unzähligen Widrigkeiten.
Aus dem Bronze-Team von Sotschi (Russ) sind in Peking noch sechs Spielerinnen dabei: Die Verteidigerinnen Nicole Bullo und Sarah Forster und die Stürmerinnen Alina Müller, Lara Stalder, Phoebe Staenz und Evelina Raselli. Nach dem starken Auftritt im Viertelfinal gegen Russland (4:2) beschrieb Forster, dass sich die Stimmung im Team so ähnlich anfühle wie damals in Sotschi.
Machts Brändli wie einst Schelling?
Vor acht Jahren feierten die Schweizerinnen die erste Hockey-Olympiamedaille seit 1948 mit einem dramatischen 4:3-Sieg gegen Schweden – die vier Tore dafür schoss unsere Nati erst im Schlussdrittel. Phoebe Staenz, damals 20-jährig, traf zum 2:2, die da erst 15-jährige Alina Müller zum 4:2. Der grossartige Erfolg wurde jedoch hauptsächlich an Weltklasse-Torhüterin Florence Schelling festgemacht.
Auch 2022 kann die Schweiz mit Andrea Brändli (24) auf eine selbstsichere und schon gefestigte Keeperin zählen. Doch eine entscheidende Entwicklung hat bei den Feldspielerinnen stattgefunden. Immer mehr Schweizerinnen spielen – dank Engagements im Ausland – auf technisch und qualitativ hohem Niveau. Allen voran Müller (23, Northeastern University), Captain Stalder (27, Brynäs) und Staenz (28, Leksand).
Letztere stürmte zu Beginn des Turniers nicht fix im Paradeblock. Doch wenn Trainer Colin Muller etwas mehr Offensivpower brauchte, platzierte er Staenz für die auf diesem Niveau auch schon solide Noemy Ryhner (21) neben dem Top-Duo Müller/Stalder. Wie beim Viertelfinalsieg. Ob Muller dies im Bronze-Match gegen Finnland auch von Anfang an tut, lässt er am Vortag noch offen. Aber klar ist, dass dieses Trio das Zeug hat, unsere Nati zur Medaille zu schiessen.