Wackelt das olympische Frauen-Hockey? Die Befürchtung, dass es gestrichen wird, kommt immer mal wieder auf. Der Grund: Seit sechs Austragungen haben Kanada oder die USA Olympia-Gold gewonnen. Diese Final-Paarung steht praktisch von vornherein fest, die Dominanz der Kanadierinnen und US-Girls im Spitzenhockey ist erdrückend.
Die Gegnerinnen kassieren immer eine Klatsche, bei den Schweizerinnen wars zuletzt in der Gruppenphase ein 1:12 gegen Kanada und ein 0:8 gegen die USA. Und trotzdem sagen unsere Nati-Spielerinnen Ähnliches wie Star-Stürmerin Alina Müller (23, Boston): «Ich geniesse diese Spiele.»
Auch Dominique Rüegg (26, ZSC Lions) freut sich auf diese einseitigen Duelle. «Wir treten gegen die weltbesten Spielerinnen an und haben nichts zu verlieren», sagt die Torschützin zum 2:1-Wendepunkt im Viertelfinal gegen Russland. «Das ist nicht frustrierend, wir können nur profitieren.»
Die beste Vorbereitung aufs Bronze-Spiel
Man könnte meinen, diese Aussagen sind widersprüchlich zum sportlichen Ehrgeiz der Schweizerinnen, Spiele gewinnen zu wollen. Das ist es aber nicht: Denn in den Duellen gegen diese Dominatorinnen wird stattdessen der Ehrgeiz geweckt, immer besser werden zu wollen. «Zu Kanada und den USA ist die Lücke noch gross, bei Russland und Finnland sind wir schon näher dran als noch vor einigen Jahren.» Dank einem Sieg gegen die Russinnen zog die Nati an der letzten WM sowie auch an diesem Olympia-Turnier in den Halbfinal ein.
Dort treffen die Schweizerinnen erneut auf die Kanadierinnen. «Bei jedem Einsatz gegen sie lernen wir, was in diesem Sport möglich ist», betont Alina Müller. Es hole das Beste aus den Schweizerinnen heraus. «So gesehen ist es die beste Vorbereitung aufs Bronze-Spiel.» Gegen Finnland. Denn es ist auch höchst wahrscheinlich, dass die Finninnen gegen die US-Girls verlieren.
Kanada und die USA das Mass aller Dinge
Imposant ist die Sieges-Bilanz aller Spiele Kanadas und der USA an den sieben Olympia-Turnieren gegen den Rest der Frauen-Hockeywelt: 55:1! Nur 2006 in Turin mussten die Amerikanerinnen eine 2:3-Niederlage verkraften, gegen Schweden.
Trotzdem ist auch Colin Muller (58), Headcoach unserer Frauen-Nati, überzeugt, dass Frauen-Hockey olympisch bleiben muss. Und dass die Resultat-Ohrfeigen wichtig sind. «Für die Weiterentwicklung des Frauen-Hockeys aller anderen Nationen. Auch wenn es einseitig ist, wir lernen von ihnen.» Oder wie die «Washington Post» stattdessen fragt: «Sind die Kanadierinnen und Amerikanerinnen Schuld an diesem Klassenunterschied? Oder die anderen Nationen?»
Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
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Wie schneiden unsere Schweizer Wintersport-Cracks bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking ab? Tippe jeden Tag, ob und wie viele Medaillen die Schweizerinnen und Schweizer holen, sammle Punkte und gewinne attraktive Preise.
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Viel Spass und Erfolg!
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