Kein Ski-Crack des Schweizer Olympia-Teams war länger in China als Wendy Holdener. 21 Tage verbrachte sie im Reich der Mitte, sie stand 11 Mal in einem Starthaus, bestritt 4 Rennen und holte eine Medaille in der Kombi (Silber) und eine im Slalom (Bronze). «Es ist an der Zeit, um heimzugehen. Ich freue mich auf Umarmungen, mal herumzuliegen und mich auszuruhen», sagt Holdener sichtlich müde.
Sie sehnt sich nach Ruhe und Wärme. Allerdings hätte sie gerne noch zwei letzte Läufe im Reich der Mitte bestritten. Dazu kommt es nicht, weil sie mit dem Schweizer Team (Gino Caviezel, Andrea Ellenberger und Justin Murisier) schon im Viertelfinale des Team-Events ausscheidet. Zwar heisst es im Duell gegen Deutschland 2:2, doch Gino Caviezel ist im entscheidenden Run, den er gewinnt, eine halbe Sekunde zu langsam. «Vielleicht hätten sie mir beim Start noch sagen müssen, dass ich mein Leben riskieren muss. Dann hätte ich einen Zacken mehr riskiert», so der Bündner. In der Tat wäre es clever gewesen, Caviezel rechtzeitig über seine Ausgangslage zu informieren.
Der blaue Kurs ist klar schneller
So oder so: Zu Tode betrübt ist an diesem Tag kein Mitglied von Swiss-Ski. Das liegt einerseits an der hervorragenden Olympia-Ausbeute der Alpinen, 11 der 14 Schweizer Medaillen gingen auf ihr Konto. Anderseits ist und bleibt der sportliche Wert von Parallel-Rennen bescheiden.
Daran ändert auch dieser windige und eiskalte Tag oberhalb Yanqings nichts. Wie so oft ist einer der Kurse deutlich schneller als der andere – diesmal sind alle auf Blau klar bevorteilt, 90 Prozent der Siege werden dort eingefahren. Während beim Schweizer Olympiasieg vor vier Jahren noch ein Parallel-Slalom ausgetragen wurde, war es diesmal ein Parallel-Riesenslalom – die beiden Kurse in diesem Format ausgeglichen zu gestalten, gleicht einer Herkules-Aufgabe.
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Shiffrin geht komplett leer aus
Unfair war der Wettkampf trotzdem nicht – und Österreichs Goldmedaille ist alles andere als gestohlen. Silber geht an Schweiz-Bezwinger Deutschland, derweil US-Star Mikaela Shiffrin auch in ihrem sechsten Wettbewerb leer ausgeht – die USA unterliegen im Kampf um Bronze gegen Norwegen.
Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
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