Als Livio Wenger (29) vor vier Jahren in Pyeongchang auf Platz 4 lief, konnte seine Schwester Nadja auf den Schlittschuhen noch nicht einmal richtig bremsen. Jetzt ist die 30-Jährige selber Olympionikin. Schuld daran: Nati-Coach Kalon Dobbin. Der Neuseeländer, der schon aus Ex-Inliner Livio in wenigen Jahren einen Weltklasse-Eisschnellläufer gemacht hatte, sagte 2018 zu ihr: «Wenn dein kleiner dicker Bruder das kann, schaffst du das auch!»
Er sollte recht behalten, vier Jahre später ist Nadja Wenger fürs Massenstart-Rennen bei Olympia qualifiziert. Und so sind die Wengers eines von drei Schweizer Geschwisterpaaren in Peking. «Definitiv ein Vorteil» sei das, findet Livio. «Man kann sich als Geschwister auch mal den Kopf waschen, wie es andere nicht unbedingt können», sagt die grosse Schwester, die früher ebenfalls Inlineskaterin war. Wer das häufiger beim anderen tut? Livio lacht und zeigt mit dem Finger auf sich: «Sie bei mir.»
Livio konzentriert sich auf den Sport, Nadja studiert daneben noch
Doch eigentlich verstehen sich die beiden prima. Den Sport teilten sie sich immer schon als verbindendes Element, abseits davon gibts ein paar Unterschiede. Während Vize-Europameister Livio als erster Schweizer Grossanlass-Medaillengewinner im Eisschnelllauf voll auf den Sport setzt, studierte Nadja an der Uni Luzern Weltpolitik und Weltgesellschaft. Jetzt belegt sie im Fernstudium Jura. «Er kann sich sehr gut auf etwas fokussieren», sagt sie. «Ich dagegen brauche noch etwas Zweites, auf das ich mich konzentrieren kann.»
Während Livio für Peking vor allem sein iPad eingepackt hat, muss bei Nadja schon auch ein Buch dabei sein. «Wir haben früher zusammen im Auto Harry Potter gelesen», erzählt Livio. «Sie war immer schon mit der Seite fertig und wollte weiterblättern, wenn ich noch eine Viertelseite vor mir hatte. ‹Livio, schneller!›», hiess es immer.»
Die Eltern schreien so laut, dass man sie in China hört
Nicht nur beim Lesen zeigt sich Livio über das Tempo seiner Schwester schwer beeindruckt. «Ihr Fortschritt ist unglaublich. Ich hätte nie daran geglaubt, dass sie es in dreieinhalb Jahren an die Olympischen Spiele schafft. Aber wenn man sieht, wie sie sich den Hintern aufgerissen hat, hat sie sich die Qualifikation mehr als verdient.» Natürlich hilft es aber, wenn der Bruder den Weg schon etwas vorgespurt hat. «Ich habe sehr stark von den Erfahrungen profitiert, die er gemacht hat», sagt Nadja.
Während es für Livio in Peking im Massenstart um Edelmetall geht, sind Nadjas Ziele nicht ganz so hoch gesteckt. Sie will sich für den Final qualifizieren, alles andere wäre Zugabe. Zu Hause in Schenkon LU werden die Eltern so oder so bei den beiden Massenstart-Wettbewerben und Livios 5000er mitfiebern. «Wahrscheinlich hören wir unser Mami bis nach China schreien», sagt Livio.
Die 24. Olympischen Winterspiele finden vom 4. bis 20. Februar 2022 in der chinesischen Hauptstadt Peking statt. Alle Infos zur Eröffnung, Übertragung, Wettkampfterminen, Disziplinen, Neuerungen, Austragungsstätten und Maskottchen erfahren Sie in der grossen Übersicht.
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Viel Spass und Erfolg!
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