Ein Doppelsieg in Kitzbühel: Das ist Honig auf das schweizerische Skifahrerherz. Für mich war es Jubel und Aufatmen!
Jubel als Beat Feuz zeitgleich wie der im Ziel führende Marco Odermatt über die Hausbergkante segelte und allen bewusst wurde, dass dieser routinierte Beat Feuz im Schlussteil nichts mehr anbrennen lassen würde.
Dieser Schlussteil, der mir immer und immer wieder, nur schon beim Zuschauen, Bauchschmerzen bereitet.
Ja, ich hatte Angst um Marco Odermatt. Diese Stelle ist gerade für Supertechniker wie Odermatt einer ist, brandgefährlich, und ein Sturz in dieser Schrägfahrt mit über 40 Prozent seitlichem Gefälle endet brutal 50 Meter weiter unten in den Netzen.
Marco machte das, was so gefährlich sein kann
Marco rutscht kurz auf dem Aussenski weg, und macht das, was so gefährlich sein kann. Er reagiert blitzschnell, drückt den Ski in seine Biegelinie, verkürzt so den Radius, baut somit unglaubliche Kräfte auf und zieht die Sache aber durch.
Jeder andere hätte, um sich zu retten, das nächste Tor einfach ausgelassen. Marco nicht. Aufatmen also, dass diese Strecke hinter uns ist und unser Jüngling eine der heissesten Situationen nun hinter sich hat.
Olympiapiste auf Feuz und Odermatt zugeschnitten
Die nächste Abfahrt ist Olympia. Und obwohl Feuz und Odermatt beide andere Qualitäten haben, ist «The Rock», wie sich die Olympiapiste nennt, auf unsere zwei grossen Hoffnungsträger wie zugeschnitten.
Der Startteil mit langen Hochgeschwindigkeitskurven für Feuz!
Die erste Schlüsselstelle «The White Face», eine sechzigprozentige Steilwand mit 4 engen Richtungsänderungen, eher für Odermatt.
Der Mittelteil ist gespickt mit drei Riesensprüngen und langen Kurven: Also unentschieden!
Der «Haituo-Bowl», 300 m lang, sehr steil mit 4-6 Kurven, je nach Lust und Laune des Kurssetzers Trinkl: Vorteil Odermatt!
Und zum Schluss der ca. 15 Sekunden lange, eher flache Canyon wieder für Feuz!
Das wird eng zwischen den beiden. Wo aber die anderen Verdächtigen sein werden, wage ich noch nicht auszudenken.
