Nur 1970 gabs mehr Tote beim Rennen auf der Isle of Man
Darum wollen Trauerfamilien, dass die Todes-Show weitergeht

265 Tote hat die «Tourist Trophy», das gefährlichste Töff-Rennen der Welt, insgesamt bereits gefordert. Abgesetzt wird das Rennen trotzdem nicht. Grund dafür sind vor allem die Hinterbliebenen.
Publiziert: 13.06.2022 um 17:59 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2022 um 18:01 Uhr
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Bei der «Tourist Trophy» 2022 kamen fünf Töff-Piloten ums Leben.
Foto: imago/PRiME Media Images

Das gefährlichste Töff-Rennen der Welt, die «Tourist Trophy», ist seit Freitag zu Ende. Auch dieses Jahr hat es wieder seine Todesopfer gefordert. Fünf Piloten starben, zuletzt ein Vater-Sohn-Gespann. Damit blieb die Ausgabe 2022 nur einen Todesfall hinter dem Rekordjahr 1970. Die Stimmen, die eine Absetzung des Events auf der Isle of Man fordern, werden wieder lauter.

Ein Grossteil der Trauerfamilien plädiert jedoch für die Fortsetzung. Ausgerechnet diejenigen, die ihre Liebsten verloren haben? Ja, aus einem einfachen Grund: Die Fahrer sterben bei der Sache, die sie am liebsten getan haben. Dies versicherte auch die Familie von Mark Purslow (29), der vor eineinhalb Wochen als erster bei der diesjährigen Austragung verstarb.

Purslow starb bei seiner Lieblingsbeschäftigung

Kurz nach Purslows Tod veröffentlichten die Angehörigen eine Mitteilung. Sie erklärten, dass sie Kraft darin finden, dass er bei seiner Lieblingsbeschäftigung gestorben sei und wahrscheinlich «dabei gelächelt hat»: «Er würde uns allen sagen, dass wir aufhören sollen zu weinen und stattdessen lachen und auf ihn und seine Erfolge trinken sollten.»

«Mark hätte gewollt, dass alle wissen, wie sehr er das Rennen geliebt hat», sagte seine Schwester Hana später dem «Sunday Telegraph». «Er sagte uns, dass, wenn er sterben sollte, dies die Art und Weise sei, auf welche er gehen will. Weil er das macht, was er liebt.» Seine Leidenschaft für das Rennen sei unbestritten gewesen.

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Fahrer «leben weiter»

Gerade weil die Rennsport-Community sich so nah steht, wünschen sich viele trauernde Familien, dass das Rennen weiterhin ausgetragen wird. Hana Purslow: «Ich denke, dass die Hinterbliebenen glauben, dass die Fahrer durch die Weiterführung auf eine gewisse Art weiterleben.»

Mit dieser Meinung steht sie nicht allein. Leanne Harpers Mann, Dan Kneen, starb 2018 auf der Insel. Trotzdem freute sie sich über die Fortsetzung des Rennens im Folgejahr: «Natürlich ist es ein bisschen hart, aber es ist schön, dass die TT zurück ist.» Die Witwe eines 2016 verstorbenen Fahrers sagte zudem, dass es «respektlos» wäre, das Rennen aufgrund ihres toten Ehemannes abzusetzen. (che)

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