Davy Morgan (†52) heisst das jüngste Opfer, welches das gefährlichste Töff-Rennen der Welt fordert. Bei der «Isle of Man TT» auf der gleichnamigen Insel zwischen Grossbritannien und Irland verunfallt der Nordire auf der letzten Runde des Supersport-Events am Montagmorgen und stirbt.
Der erfahrene Töff-Pilot ist bereits der dritte Fahrer innerhalb der letzten Woche, der ums Leben kommt. Am letzten Mittwoch starb der Waliser Mark Purslow (†29) im Training, als er in der berühmt berüchtigten Ballagarey-Kurve, die mit knapp 200 km/h gefahren wird, stürzte.
263 Tote in 115 Jahren
Drei Tage später folgte die nächste Tragödie. Das Seitenwagen-Duo mit Fahrer César Chanel und Beifahrer Olivier Lavorel kam am Samstag von der Strecke ab, Letzterer überlebt den Crash nicht. Zählt man die drei Todesfälle bei der diesjährigen Ausgabe dazu, sind beim Insel-Event seit 1907 bereits 263 Fahrer ums Leben gekommen.
John McGuinness (50), der mit 23 Triumphen auf Platz zwei der ewigen Siegerliste steht, blieb dieses Schicksal erspart. Er hatte Riesenglück. Am vergangenen traurigen Samstag, als Chanel und sein Beifahrer starben, brauste der Engländer mit rund 210 km/h durch eine Wohnsiedlung. Zahlreiche Fans standen am Strassenrand. Sie fuchtelten wild mit den Armen und sprangen auf und ab. Die Fans jubelten aber nicht, sie warnten den Piloten.
Denn mitten auf der Strasse rollte gefährlich ein Fussball. Der Rennfahrer zischte wenige Zentimeter am Ball vorbei und kam mit dem Schrecken davon.
An Hausmauern und Steinwänden vorbei
Der Schweizer Lukas Maurer (27) ist auch in diesem wieder am Start. 2019 war er erstmals auf der Isle of Man am Start, in den letzten zwei Jahren fiel das Rennen aufgrund der Corona-Pandemie jeweils aus. Allerdings läuft es dem Berner heuer nicht nach Wunsch, beim Rennen am Montag musste er nach nur gerade 500 Meter wegen technischen Problemen aufgeben.
Die «Tourist Trophy» auf der Insel in der Irischen See bestätigt aber einmal mehr ihren Ruf als das gefährlichste und umstrittenste Töff-Rennen der Welt. Es findet nicht auf einer dafür vorgesehene Rennstrecke statt, sondern auf normalen Autostrassen, wo die Piloten an Hausmauern, Steinwänden und Böschungen vorbeirasen. Ein tödlicher Wahnsinn. (che)