Der MotoGP in Katalonien vom Sonntag hat es in sich: Francesco Bagnaia, Takaaki Nakagami und Alex Rins machen im Grand Prix von Barcelona schon nach wenigen Sekunden den Abflug. Bei der Anfahrt auf die erste Kurve rutscht Nakagami weg und reisst die beiden anderen mit.
Der Mitgerissene Alex Rins ist nach dem Rennen fassungslos mit dem Fahrverhalten seines japanischen MotoGP-Kollegen. «Zuerst hoffe ich, dass Taka okay ist. Ich traf ihn im Krankenhaus, er sah ziemlich angeschlagen aus.» Dann nimmt Rins den Renn-Piloten in die Pflicht: «Er kann so nicht weiterfahren, unmöglich!»
Japaner kommt ohne Strafe davon
Zwar kündigte die Rennleitung eine Untersuchung an, eine Strafe gegen den Japaner blieb aber aus. Wie vor einer Woche. Auch in Mugello geriet Rins mit Nakagami aneinander. «Er fuhr schon wieder über dem Limit», urteilt der Spanier und stellt auch gleich die Entscheidung der Rennleitung an den Pranger. «Das ist inakzeptabel. Ich verstehe nicht, warum es keine Strafe gab. Heute haben alle gesehen, dass die Rennleitung nicht dem Niveau der MotoGP entspricht.» Der Spanier tobt: «Wir fahren mit 350 km/h. Das ist nicht irgendein Spiel.»
Für den anderen Sturzpiloten, Francesco Bagnaia, ist Nakagami ebenfalls der Schuldige. «Er macht sowas immer wieder. In Mugello und auch hier war es derselbe Fahrer, der wegen des risikoreichen Fahrstils einen Sturz ausgelöst hat.»
Sowohl Bagnaia, als auch Rins erwähnen, dass sie das Gespräch mit dem Crashpiloten suchen werden. Letztendlich gehe es um das Thema Sicherheit. Hier lässt auch Bagnaia kein gutes Haar an den Rennkommissaren. Der Ducati-Pilot: «Dass schon wieder nichts unternommen wurde, ist für mich völlig unbegreiflich.»
Rins bricht sich die Hand
Nakagami konnte sich nach dem Crash noch nicht äussern, da er sich für Untersuchungen im Krankenhaus befand. Das Honda-Team gab aber via Twitter bekannt, dass keine schweren Kopfverletzungen festgestellt worden seien. Weniger Glück hatte der mitgerissene Alex Rins: Er zog sich einen Handbruch zu. Sowohl der Japaner, als auch der Spanier fehlten beim heutigen Testtag in Katalonien auf derselben Strecke.
Rins werde nun 10 Tage lang behandelt und dann vor dem Sachsenring-Rennen am 19. Juni erneut untersucht. Francesco Bagnaia kam zwar immerhin ohne Verletzungen davon, der unverschuldete Nuller ärgert aber auch ihn doppelt. Der Ducati-Pilot liegt nach neun Rennen neu 66 Punkte hinter WM-Leader Fabio Quartararo.