Das 24-Stunden-Rennen von Daytona ist ein Rennsport-Klassiker sondergleichen. Aber nur selten verirren sich Schweizer an den Start dieses «amerikanischen Le Mans». Doch diesmal sind am letzten Januar-Wochenende mit dem Berner Nico Müller (29) und Fabio Scherer (22) aus Engelberg OW gleich zwei der schnellsten Schweizer bei der irren Temposchlacht in Florida mit dabei.
Und zwar unbeabsichtigt im selben Auto! Müller zu Blick: «Es ist ein cooler Zufall, dass ich zusammen mit Fabio fahren werde. Während meinen Verhandlungen mit dem Team hat es sich so ergeben.» Denn das Team hatte Scherer schon zuvor verpflichtet. Nun teilen sich die beiden Schweizer den 600-PS-Boliden mit zwei dänischen Fahrern, das Quartett wechselt sich während den 24 Stunden am Lenkrad ab.
Die Steilwandkurven gehen mit Vollgas
Was Daytona so faszinierend, aber mit 40 Toten seit Speedway-Eröffnung 1959 auch gefährlich macht: Die steilen Ovalkurven und das riesige Startfeld mit diversen Klassen – die teils hohen Tempounterschiede sorgen immer wieder für heikle Momente. «Da ist auf der Strecke immer was los. Die Steilwandkurven gehen aber problemlos Vollgas», sagt Müller über die Strecke, die sich neben den Oval-Passagen auch durchs Infield schlängelt.
Der beiden Schweizer Teamkollegen kennen sich schon lange. Müller: «Als Fabio noch in der Schweizer Kart-Meisterschaft fuhr, war ich in einer Jury, welche die Jungs bewertet hat. Aber sein Talent war schon damals gut sichtbar.»
Mehr zum Schweizer Motorsport
Mit ihrer Daytona-Feuertaufe wandeln Müller/Scherer auf den Spuren von Legende Jo Siffert (†35), der den Langstrecken-Klassiker 1968 im Porsche gewonnen hatte. Mit Fredy Lienhard (74) gabs 2002 nur noch einen weiteren Schweizer Daytona-Sieger.
Nach dem Daytona-Abenteuer trennen sich die Wege von Nico und Fabio aber schon wieder. Scherer fährt weitere Langstrecken-Rennen in den USA. Müller hingegen plant eine weitere DTM-Saison. Daneben bereitet er sich in der Langstrecken-WM inklusive Le-Mans-Debüt auf die Audi-Rückkehr 2023 mit dem neuen Hypercar vor.