Vertragsverlängerung steht trotz Sparhammer bevor
So funktioniert Lüthis Corona-Deal mit seinem Team

Für die Töff-Saison 2021 hat Tom Lüthi noch keinen Vertrag. Doch sein Verbleib beim deutschen Rennstall Intact GP ist aufgegleist. «Dank» der Corona-Krise.
Publiziert: 25.06.2020 um 07:38 Uhr
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Für welches Team gibt Tom Lüthi bald Gas?
Foto: Keystone
Matthias Dubach

In einer normalen Töff-Saison wäre bald Saison-Halbzeit – die Jahreszeit also, wo die Verträge bei den Topteams für das kommende Jahr unter Dach und Fach gebracht werden.

Aber diese Saison liegt durch die Corona-Krise alles auf Eis. Dabei ist Tom Lüthi (33) auf dem Markt. Der Vertrag bei seinem deutschen Intact-GP-Team läuft Ende 2020 aus. Der Emmentaler machte längst klar, dass er auch mit 35 Jahren noch Rennen fahren will.

Doch ob sein aktueller Moto2-Rennstall erste Wahl ist? Die Deutschen trifft der Sparhammer. Der Rennstall aus Memmingen wird wegen der Krise das Budget für die Saison 2021 gemäss «Speedweek.com» von drei auf zwei Millionen Euro zusammenstreichen müssen.

Mündlich mit dem Team abgemacht

Aber schon dem Re-Start der Töff-WM am 19. Juli in Jerez scheint klar: Lüthi wird seinen Vertrag mit seinem Team verlängern. Es existiert ein mündlich abgemachter Corona-Deal, wie Lüthis Manager Daniel Epp gegenüber BLICK bestätigt.

Das Abkommen funktioniert so: Der Schweizer Top-Pilot bleibt 2021 zu denselben Konditionen wie bisher dem Rennstall erhalten. Also gleicher Lohn und Prämien trotz Sparhammer.

2020 wird als Sonder-Jahr abgehakt

Aber Lüthi und Epp kommen den Deutschen für 2020 entgegen. «Für dieses Jahr setzen wir quasi aus», sagt der Manager. Will heissen: Weil trotz fixem Neu-Start der WM weiterhin viele Fragen offen sind (zum Beispiel: Wieviele Grands Prix werden effektiv ausgetragen? Wieviel Geld bekommen die Teams aus dem Not-Fonds der WM-Promotoren?), wird erst zum Jahresende abgerechnet, was das Corona-Jahr finanziell bedeutet. Epp: «Wir warten ab, wie sich die Saison und die ganze Situation entwickelt.»

Lüthi und Epp haben längst erkannt: Ein Transfer für 2021 in ein anderes Moto2-Team wäre ein Risiko, das mit dem Verbleib beim IntactGP-Team trotz Sparhammer vermieden wird. Epp: «Sie werden die Krise überleben, weil sie seriös finanziert sind.» Anderen Rennställen aus Spanien und Italien droht hingegen der Kollaps!

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