Es war eine heftige Attacke aus dem Nichts. Töff-Rennfahrer Michel Fabrizio (37) beschuldigt nach dem Tod von Nachwuchspilot Dean Barta Vinales (†15) indirekt MotoGP-Superstar Marc Marquez (28), am verheerenden Crash mitschuldig zu sein.
Der Italiener, der seine eigene Karriere in der Supersport-WM per sofort beendete, schreibt: «Valentino Rossi wurde vor Jahren kritisiert, weil er sich über Marquez' ‹unfaire› Manöver beschwerte. Man muss ihm aber zustimmen. Marc ist zu einem Bezugspunkt geworden: Diese jungen Fahrer ahmen seine Leistungen nach, überholen zu viel am Limit, lehnen sich an ihren Gegner an und riskieren jeden Zentimeter.»
Trägt also Marquez durch seine verwegene Fahrweise eine Mitschuld an den verstorbenen Töff-Teenagern Vinales, Hugo Millan (†14) und Jason Dupasquier (†19)? Der achtfache Weltmeister aus Spanien wird an der Pressekonferenz vor dem GP-Wochenende in Austin (USA) mit dieser Frage konfrontiert.
Marquez nennt Fabrizio «diese Person»
Zuerst versichert der Spanier der Familie Vinales – MotoGP-Star Maverick Vinales ist ein Cousin des tödlich verunfallten Supersport-Juniors – seine volle Unterstützung. Dann sagt Marquez zu Fabrizios Vorwürfen: «Als ich die Kommentare von dieser Person gehört und gelesen habe, konnte ich nicht verstehen, wie eine Person, sogar ein Rennfahrer, in dieser schwierigen und traurigen Saison solche Worte aussprechen kann.»
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Zu einem verbalen Konter lässt sich der frühere Seriensieger aber nicht hinreissen. «Ich mag nicht meine Zeit mit solchen Kommentaren verschwenden», versichert Marquez, «das ist etwas, bei dem ich beim Lesen nur gedacht habe: Okay…»
MotoGP-Stars stehen Marquez bei
Mit WM-Leader Fabio Quartararo (22) und Francesco Bagnaia (24) sitzen auch die beiden stärksten Piloten der Saison bei der Medienkonferenz. Auch sie reden über die Attacke auf Marquez. Quaratararo: «Marc war die letzten zehn Jahre der Beste. Natürlich schauen alle zu ihm auf, für mich ist das ganz normal.»
Und Fabrizios Landsmann Bagnaia kritisiert den Zeitpunkt: «Er hatte in diesem Moment einfach nicht den Anstand, gar nichts zu sagen!»