Die Show, sie geht einfach weiter. Ungeachtet des tödlichen Unglücks am Samstag von Dean Barta Vinales (15) finden am Sonntag die Superbike- und Supersport-Rennen in Jerez statt.
Auch wenn dies auf Wunsch der Familie geschieht, kann sich ein Pilot nicht aufraffen. Michel Fabrizio schmeisst alles hin.
Der Italiener Michel Fabrizio debütierte 2002 in der 125-ccm-WM, fuhr während fünf Saisons in der MotoGP und 10 Jahre in der Superbike-Kategorie, wo er Werksfahrer für Ducati war. Ein gestandener Töff-Profi mit 40 WM-Podestplätzen und vier Superbike-Siegen.
Der 37-Jährige trat 2015 erstmals zurück, kehrte aber in der Saison 2021 auf die Rennstrecke zurück und kämpfte zuletzt in der Supersport-Klasse gegen Dominique Aegerter.
Der Italiener Michel Fabrizio debütierte 2002 in der 125-ccm-WM, fuhr während fünf Saisons in der MotoGP und 10 Jahre in der Superbike-Kategorie, wo er Werksfahrer für Ducati war. Ein gestandener Töff-Profi mit 40 WM-Podestplätzen und vier Superbike-Siegen.
Der 37-Jährige trat 2015 erstmals zurück, kehrte aber in der Saison 2021 auf die Rennstrecke zurück und kämpfte zuletzt in der Supersport-Klasse gegen Dominique Aegerter.
«Ich werde aus Respekt vor einem Menschenleben nicht fahren. Zudem werde ich mich komplett zurückziehen. Es ist an der Zeit, aufzuhören», schreibt Fabrizio auf Instagram. «Ich habe einen schlimmen Tag erlebt, den Verlust eines Fahrers, der erst 15 Jahre alt war.» Er wolle mit seinem endgültigen Rücktritt «ein deutliches Zeichen des Protests setzen».
«Junge Fahrer ahmen Marquez nach, überholen zu viel am Limit»
Der 37-Jährige kritisiert den Motorrad-Weltverband FIM. Er habe bei diesem eine «gewisse Gleichgültigkeit» festgestellt. In Nachwuchs-Rennserien wie der Supersport-300-WM, in der auch Dean Vinales verunglückte, würden dutzende Kinder den Gefahren ausgesetzt. «Zu viele Fahrer mit wenig oder gar keiner Erfahrung. Alles bis auf den letzten Platz besetzt, um Geld zu verdienen.»
Und sie alle folgen zudem falschen Vorbildern, nach Fabrizios Meinung. «Valentino Rossi wurde vor Jahren kritisiert, weil er sich über Marquez' ‹unfaire› Manöver beschwerte. Man muss ihm aber zustimmen. Marc ist zu einem Bezugspunkt geworden: Diese jungen Fahrer ahmen seine Leistungen nach, überholen zu viel am Limit, lehnen sich an ihren Gegner an und riskieren jeden Zentimeter.»
Schon dritter toter Töff-Teenager nach Dupasquier und Millan
Bei Marquez, der einen neuen, extremen Fahrstil in die MotoGP brachte, sieht Fabrizio also zumindest eine Teilschuld für die vielen Opfer. Mit dem Schweizer Jason Dupasquier (19) und dem Spanier Hugo Millan (14) kamen innert nur vier Monaten zwei weitere Teenager ums Leben.
«Die Regeln müssen geändert werden, um Menschenleben zu schützen», so Fabrizio. Riskante Manöver müssten also geahndet werden. Auch Streckenlayouts und Auslaufzonen müssten überarbeitet werden. Doch die FIM spiele keine «lebensrettende Rolle, sondern bevorzugt einfach das Geschäftliche!»
Nach Senna ergriff die Formel 1 Massnahmen
Fabrizio zieht einen Vergleich zur Formel 1. Dort wurden nach dem Tod von Ayrton Senna Massnahmen ergriffen. «Heute gibt es weniger Tote in der Formel 1, aber im Motorradsport hat es ein regelrechtes Massaker gegeben.»