Er war sein Mentor, er sah fast täglich, welch grosses Talent Jason Dupasquier (†19) war: Tom Lüthi. Der 34-jährige Emmentaler verzichtet am Sonntagmorgen auf den GP Italien in Mugello, um zu seinem Zögling ins Spital zu fahren und ihm beizustehen. Am Mittag stirbt Dupasquier.
Für den Moto2-Piloten ist der Verlust besonders schwer. Rund 24 Stunden nach Jasons Tod versucht Lüthi, seine Gefühlslage in Worte zu fassen. Auf Twitter schreibt er: «Jason, es ist immer noch hart für mich zu akzeptieren, was in den letzten Stunden passiert ist. Dass du von uns gegangen bist, ist für mich unverständlich. Ich bin dankbar, dass ich die Chance hatte, über die letzten Jahre ein Teil deiner Reise zu sein. Deiner Reise als Mensch und Rennfahrer.»
Und Lüthi weiter: «Danke, dass ich die schönen und lustigen, aber auch die schwierigen Momente mit dir teilen durfte. Deine offene und motivierte Art hat uns immer inspiriert. Genau so wollen wir dich in Erinnerung behalten: mit deinem inspirierenden Lächeln und deinem passionierten Temperament. Für immer.» Worte, die einem unter die Haut fahren.
Sasaki erwischte Dupasquier unglücklich am Kopf
Ein anderer, der wohl sein Leben lang an Dupasquiers Tod denken muss, ist Ayumu Sasaki. Der Japaner ist einer der beiden Piloten, die dem jungen Schweizer nach seinem Sturz im Qualifying nicht mehr ausweichen konnten. Er trifft den am Boden liegenden Dupasquier unglücklich am Kopf und stürzt daraufhin selbst schwer.
Er bleibt jedoch unverletzt und kann tags darauf an den Start des Moto2-Rennens von Mugello gehen. Als Vierter verpasst der 20-Jährige nur knapp das Podest.
Am Montag meldet sich Sasaki auf Instagram zu Wort und beschreibt den Renntag als einen «der schwierigsten Tage meines Lebens». Es sei schwer für ihn zu glauben und zu akzeptieren, was am Samstag passiert sei.
«Werde mit Jason in meinem Herzen gehen»
Sasaki sagt, dass ihn und Dupasquier derselbe Traum verbindet. «Die ganze gestrige Nacht habe ich in meinem Herzen mit Jason gesprochen und ich glaube, wir haben den gleichen Traum, ein MotoGP-Fahrer zu sein. Ich liebe diesen Sport genauso wie Jason. Ich will meinen Traum so wie Jason. Also werde ich stark sein, wie Jason es ist und mein Rennfahrerleben mit Jason in meinem Herzen gehen»
«Meine Gedanken sind bei Jasons Familie, seinem Team und all seinen Freunden. Ich werde dich nie vergessen und wir werden den Weg gehen und fahren, um unser Ziel gemeinsam zu erreichen», schliesst er seine Botschaft ab. (red)