Sie dachten im Winter wegen der schwierigen Budget-Planung ans Aufhören. Doch nun legen die Schweizer Seitenwagen-Weltmeister Markus Schlosser (50) und Marcel Fries (55) in Le Mans (Fr) einen bärenstarken Saison-Start hin.
Das Samstag-Rennen ist eine Machtdemonstration von Schlosser, dem ersten Seitenwagen-Champion aus der Schweiz seit dem legendären Rolf Biland 1994. Mit neuem Rundenrekord rast der Berner mit seinem Luzerner «Plampi» im Seitenwagen den Gegnern davon – erster Saisonsieg in überlegender Manier.
Nach dem Rennen atmet Schlosser auf. «Wir wussten vor dem Auftakt nicht, wo wir leistungsmässig stehen. Doch jetzt ist klar, dass wir konkurrenzfähig sind», sagt er zu Blick.
Aus der Boxengasse aufs Podest
Am Freitag, dem ersten von zwei Rennen in Le Mans, brauchen die Titelverteidiger hingegen viel Nerven. Schlosser muss wegen technischen Problemen aus der Boxengasse starten. Er hetzt als Letzter dem Feld hinterher.
Doch dann zeigt das Schweizer Duo eine weltmeisterliche Aufholjagd. Der gelb-schwarze Bolide pflügt förmlich durchs Feld. Schlosser/Fries schaffen es trotz Start in der Boxengasse sogar als Dritte noch aufs Podest! Was für eine irre Seitenwagen-Show. «Das mag spektakulär gewesen sein, aber ich muss sowas definitiv nicht immer haben», sagt Schlosser.
Mit zwei Podestplätzen zum Auftakt reisen Schlosser/Fries als WM-Zweite hinter Leader Todd Ellis (Gb) aus Frankreich ab. Die nächsten Rennen finden bereits am nächsten Wochenende in Assen (Ho) statt.