Es ist alles unter Dach und Fach. Das Schweizer Töff-Talent Noah Dettwiler (18) bekommt für den GP in Spielberg am 20. August eine Wildcard fürs Moto3-Rennen. Damit beendet der Solothurner vorerst die Schweizer Durststrecke in der Töff-WM. Seit dem Rücktritt von Tom Lüthi (36) im November 2021 startete kein Schweizer mehr im GP-Sport.
Nun ist es Lüthi selber, der als Manager von Dettwiler hinter dem Schweizer Comeback steht und gegenüber Blick bestätigt, dass es fix ist. «Jetzt kann sich Noah mal in der WM zeigen, damit er sieht, wo er steht», sagt der Ex-Weltmeister, der mit dem Debütanten quasi auch familiär verbunden ist: Lüthis Freundin Noelle ist die Schwester von Noah.
Für seinen WM-Traum lebt Dettwiler in Spanien
Mit dem ersten Einsatz in der Moto3-WM kommt Dettwiler seinem grossen Traum von der MotoGP einen kleinen Schritt näher. Um Karriere machen zu können, lebt der Youngster aus Hofstetten-Flüh SO zum grossen Teil des Jahres im Töff-Schlaraffenland Spanien, wo auch sein Rennstall für die Junioren-WM beheimatet ist.
Jetzt packt sein Team aus Valencia bald für den Österreich-GP. Dettwiler wird in Spielberg seine Moto3-KTM aus der Junioren-WM fahren, die eigene Crew mitnehmen und für dieses eine Rennen ins WM-Team von Prüstel integriert, wo Lüthi letzte Saison Sportchef war.
644 Tagen nach Lüthis letztem GP startet wieder ein Schweizer in der WM. Der Wildcard-Einsatz ist im Prinzip ein Test, wie nahe Dettwiler schon am WM-Niveau ist und ob Manager Lüthi für 2024 mit den Sponsoren den fixen WM-Einstieg ins Auge fassen kann.
Selbst die Grossen punkteten nicht beim Debüt
Aber klar ist natürlich auch: Von Dettwiler sind beim Debüt keine Wunder und keine Punkte zu erwarten. Zur Einordnung: Tom Lüthi raste 2002 bei der GP-Premiere auf Rang 26, derselbe Rang war es bei Dominique Aegerters Debüt 2006. Randy Krummenacher landete 2006 auf der 20. Position. Bei Jesko Raffin war es 2012 der 27. Rang. Und Jason Dupasquier (†19) startete seine viel zu kurze WM-Zeit auf Platz 25.
Selbst die ganz Grossen debütierten mit Ausnahme von Valentino Rossi (6.) und Fabio Quartararo (7.) grossteils unscheinbar. Marc Marquez auf Rang 18, Jorge Lorenzo als 22., Casey Stoner auf der 17. Position. Der aktuelle MotoGP-Dominator Francesco Bagnaia begann seine WM-Laufbahn auf Rang 23 und blieb sogar sein komplettes Moto3-Debütjahr punktelos.