Der WM-Titel ist ganz nahe – aber Dominique Aegerter (31) gewinnt ihn wohl ganz, ganz weit weg von daheim! Verteidigt der Leader der Supersport-WM sein 54-Punkte-Polster bei den beiden Rennen in Argentinien, dann ist der Töff-Star aus Rohrbach BE schon vor dem November-Finale in Indonesien Weltmeister.
«Wenn ich zweimal vor meinem Rivalen Steven Odendaal ins Ziel komme, habe ich es geschafft. Ich werde aber nicht taktieren und fahre wie immer», sagt Aegerter zu Blick. Der WM-Titel wäre der grösste Triumph seiner Karriere – und vielleicht der einsamste: Die Reise zur rund 12'000 km von der Schweiz entfernten Rennstrecke im argentinischen Hinterland haben weder seine Familie noch die Fans mitgemacht.
Riesiges Chaos am Flughafen
Zu weit und zu kompliziert wegen der Corona-Einschränkungen. Es gibt nur ein kleines Kontingent für Touristen. Und die raren Flüge sind teuer. «Mein Bruder Kevin hätte 4000 Franken nur für die Flüge bezahlen müssen», sagt Aegerter, «also verzichtete auch er.»
Und zu welcher Tortur der Monster-Trip nach San Juan wurde, zeigt die Reise des WM-Leaders. Als Aegerter in Argentinien landet, herrscht Chaos: «Wegen der Corona-Tests und dem ewigen Warten auf den Charterflug haben wir zwölf Stunden in Buenos Aires am Flughafen verbracht.»
Dominique Aegerter bezeichnet es als schönstes Geschenk, dass das SRF an seinem 31. Geburtstag verkündete, die letzten drei Supersport-WM-Events live zu senden. Dieses Wochenende zeigt SRF2 das Samstag-Rennen und SRFinfo den Sonntag-Lauf (jeweils live 18.15 Uhr). Für die kurzfristige Programmaufnahme der Supersport-WM legten sich die beiden Töff-Kommentatoren Marco Felder und Claude Jaggi sogar mächtig ins Zeug. Jaggi verschob für die Portugal-Rennen vor zwei Wochen seinen Ferienstart und kommt nun für den Argentinien-Event früher zurück. Und Felder kommentierte neben seinem Einsatz am Austin-GP das zweite Rennen aus Portimao – damit Jaggi nach dem ersten Rennen in die Ferien fahren konnte.
Dominique Aegerter bezeichnet es als schönstes Geschenk, dass das SRF an seinem 31. Geburtstag verkündete, die letzten drei Supersport-WM-Events live zu senden. Dieses Wochenende zeigt SRF2 das Samstag-Rennen und SRFinfo den Sonntag-Lauf (jeweils live 18.15 Uhr). Für die kurzfristige Programmaufnahme der Supersport-WM legten sich die beiden Töff-Kommentatoren Marco Felder und Claude Jaggi sogar mächtig ins Zeug. Jaggi verschob für die Portugal-Rennen vor zwei Wochen seinen Ferienstart und kommt nun für den Argentinien-Event früher zurück. Und Felder kommentierte neben seinem Einsatz am Austin-GP das zweite Rennen aus Portimao – damit Jaggi nach dem ersten Rennen in die Ferien fahren konnte.
Nach 30 Stunden Reise ist Aegerter endlich an der Strecke. Im Gegensatz zu Supersport-Gegner und Landsmann Randy Krummenacher – der ist nämlich gar nicht erst angereist. Er ist ein Opfer des Corona-Chaos. Natürlich hatten er und sein Team längst Flugtickets gebucht. «Doch die wurden gestrichen. Aber weil es kaum Flüge gibt, kosteten die von 5000 Euro an aufwärts», sagt Krummenacher zu «Speedweek.com».
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Sein Rennstall hat aber kein Budget um für die sieben Teammitglieder mal eben 35'000 Euro hinzublättern und dann auch noch via Mexiko zu fliegen. Die Option, dass Randy nur mit einem sinnlosen Mini-Aufgebot von zwei Mechanikern anreist, wird verworfen.
Das Team verzichtet. «Eine Schande, dass ich jetzt zuhause sitzen muss.» Jetzt sieht Krummenacher daheim vor dem Fernseher, wie Aegerter wohl denselben WM-Titel holt, den er selbst 2019 eingefahren hatte.