Heute Start zum 24-Stunden-Rennen
Die neue Welt von Le-Mans-Sieger Jani

Früher feierte er wilde Partys. Jetzt ist Neel Jani (37) Vater, fährt in Le Mans nur noch in der kleinen Klasse und tritt eine Woche nach dem 24-Stunden-Klassiker bei einem kleinen Bergrennen an.
Publiziert: 21.08.2021 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 21.08.2021 um 10:07 Uhr
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Neel Jani mit Sohn Maverick: Der Seeländer gibt dieses Jahr wieder in Le Mans Gas.
Foto: HOCH ZWEI / Juergen Tap
Matthias Dubach

Mit diesem Porsche wäre Neel Jani (37) beim legendären 24-Stunden-Rennen in Le Mans (Start heute 16.00 Uhr, Eurosport live) chancenlos! Doch daheim in Bellmund BE tuckert der Rennfahrer gerne mit einem 60-jährigen Porsche-Traktor herum. «Das ist ein tolles historisches Spielzeug, an dem auch mein Sohn noch seine Freude haben wird», sagt Jani.

Der Seeländer lebt mit seiner Frau Lauren und Sohn Maverick (bald 3) in einem restaurierten Bauernhaus.

Aus dem früheren Draufgänger ist ein Familienmensch geworden. Noch als Red-Bull-Junior lässt es der Berner zuweilen ordentlich krachen. Als der Sohn einer Schweizerin und eines Inders in den USA Indycar fährt, lebt er bei Malibu. «Als junger Mensch schmeckt das Leben dort sehr süss», sagt Jani, «wir hatten viel Spass. Es war fast wie Spring Break in Dauerschleife!»

Seine Frau lernt Jani in den USA kennen

Und auch seine Frau lernt der Le-Mans-Sieger von 2016 an einer Party kennen. Der Schweizer ist 2006 im Formel-1-Team von Toro Rosso als Freitags-Trainingspilot in Indianapolis dabei. Am Samstag schmeisst Red Bull eine Party – am Eingang wird die amerikanische Volljährigkeit (21 Jahre) kontrolliert.

Jani, damals 22: «Den Blick in meine Papiere warf eine hübsche, 19-jährige Amerikanerin namens Lauren Boyd. Ich war jung, frech und unbedarft – habe deswegen auch einen Spruch gemacht. Das Eis war gebrochen.»

Der Kontakt bricht nie mehr ab. 2012 wird geheiratet, 2018 kommt Maverick auf die Welt. Aus dem Womanizer wird ein Familienvater. «Ich brauche solche Spasstempel wie Los Angeles oder Monaco gar nicht. Mir gibt die Beschaulichkeit meines kleinen Dorfes einfach viel mehr», sagt Jani, der als Porsche-Werksfahrer auch beruflich seit Jahren «geruhigt» hat.

Comeback in Le Mans und Bergrennen

Mit den Stuttgartern gibt er nun nach einem Jahr Abwesenheit sein Comeback in Le Mans. Aber Jani fährt nicht mehr wie früher in der Hauptklasse, sondern in einer der kleineren Kategorien.

Und in der neuen Welt vom Ex-Draufgänger hat auch ein verrücktes Projekt Platz. Nur eine Woche nach den weltberühmten 24 Stunden von Le Mans tritt Jani beim kleinen Bergrennen in Oberhallau SH an – in einem Experimental-Auto, dessen Benzin im Labor erzeugt worden ist.

Buemi auf Rekordjagd

Beim Klassiker in Le Mans ist Langstrecken-WM-Leader Sébastien Buemi (32) unser heisser Sieganwärter. Der Waadtländer hat schon die letzten drei Austragungen gewonnen und jagt nun Nummer 4. Damit wäre Buemi Schweizer Rekordsieger, bisher teilt er sich die Marke mit Marcel Fässler (45).

Vier Le-Mans-Triumphe in Serie schaffte nur Rekordsieger Tom Kristensen (54, 9 Siege). Buemi teilt sich das Auto mit Hartley (Nz) und Nakajima (Jap), sie holen in der Quali mit ihrem brandneuen Toyota-Hypercar Startplatz 2.

Beim Klassiker in Le Mans ist Langstrecken-WM-Leader Sébastien Buemi (32) unser heisser Sieganwärter. Der Waadtländer hat schon die letzten drei Austragungen gewonnen und jagt nun Nummer 4. Damit wäre Buemi Schweizer Rekordsieger, bisher teilt er sich die Marke mit Marcel Fässler (45).

Vier Le-Mans-Triumphe in Serie schaffte nur Rekordsieger Tom Kristensen (54, 9 Siege). Buemi teilt sich das Auto mit Hartley (Nz) und Nakajima (Jap), sie holen in der Quali mit ihrem brandneuen Toyota-Hypercar Startplatz 2.

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