Auf diesem südkoreanischen Boden wurde schon einmal Schweizer Sportgeschichte geschrieben. 1988 gewinnt Werner «Kugel-Werni» Günthör im Olympia-Stadion von Seoul Bronze.
34 Jahre nach Günthör könnte an genau diesem Ort mit Edoardo Mortara (35) wieder ein Schweizer zum grossen Wurf ansetzen – in der Formel E. Die leisen Elektro-Boliden gastieren erstmals in Korea und tragen ihr Saisonfinal auf dem Olympia-Gelände von 1988 aus. Die Piste führt auch mitten durch das Stadion.
Mortara kann in Seoul Elektro-Weltmeister werden. Aber die Jagd des aktuellen Vize-Weltmeisters nach der Krone wird kompliziert: Mortara muss in den beiden Rennen (Sa/So, jeweils 9.00 Uhr, TV live) als WM-Dritter 41 Punkte auf Leader Stoffel Vandoorne (30, Bel) gutmachen. 29 Punkte gibts maximal pro Lauf zu holen.
Mortara braucht einen Doppel-Sieg
Also braucht Mortara ein Strom-Wunder: Er muss beide Rennen gewinnen und auf viel Pech bei Vandoorne hoffen. Noch zur Saisonmitte war Mortara voll auf Kurs, zweiter Schweizer Formel-E-Weltmeister nach Sébastien Buemi 2016 zu werden. Er war mit drei Saisonsiegen WM-Leader.
Aber der Doppel-Nuller zuletzt in London war ein böser Rückschlag. Mortara sagt unverdrossen: «Mein Ziel für Seoul ist wie immer alles zu geben!»
Egal ob Titel oder nicht: Mortara ist ein begehrter Mann auf der Transfermarkt. Bei Neueinsteiger Maserati, der den Platz seines aktuellen Venturi-Rennstalls einnimmt, steht der Genfer ganz oben auf der Liste. Wechselt er gar als Sensations-Weltmeister?
Womöglich sein vorerst letztes Formel-E-Weekend bestreitet hingegen Buemi: Das Urgestein (ab der Premiere 2014 dabei) könnte bei Nissan gemäss «The Race» von Sacha Fenestraz (23, Fr) ersetzt werden.