Schweizer OL-Medaillenregen an WM
Rancan gelingt Gold-Coup dank mutigem Abzweiger

An der Sprint-WM in Edinburgh glänzen die Schweizer Orientierungsläufer an allen drei Wettkampftagen. Nati-Trainer Kilian Imhof zieht Bilanz.
Publiziert: 16.07.2024 um 21:45 Uhr
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Aktualisiert: 17.07.2024 um 01:11 Uhr
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Überraschungs-Jubel: Riccardo Rancan wird in Edinburgh Weltmeister.
Foto: www.steineggerpix.com
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Simon StrimerReporter & Redaktor Sport

Drei Medaillen angesagt, sechs geholt! Die Schweiz kommt mit mehr WM-Edelmetall aus Schottland nach Hause, als es Wettkämpfe gab (fünf). Den goldenen Schlusspunkt setzt am Dienstagabend im Knock-out-Sprint Riccardo Rancan (28) – eine grosse Überraschung.

Dank eines mutigen Abzweigers im Final, bei dem alle Konkurrenten einen anderen Weg gehen, macht Rancan den Unterschied. Kurz darauf entscheidet er sich nochmals richtig – Gold-richtig. Am Sonntag hat er schon mit der Mixed-Staffel den WM-Titel geholt.

Rancan und Polsini – die neuen Medaillengesichter

Es ist die zweite grosse Medaillenüberraschung, nachdem am Freitag beim Auftakt bereits Tino Polsini (25) bei seinem WM-Debüt zu Silber lief. «Natürlich träumte ich von einer Medaille, aber wirklich daran geglaubt habe ich nicht», meinte Polsini. Schweizer Meister war er schon, aber das sei «einfach unglaublich». Polsini und Rancan sind die beiden WM-Aufsteiger.

Nati-Trainer Kilian Imhof ist überglücklich, als ihn Blick am Dienstag direkt nach der letzten Siegerehrung erreicht. Sechs statt drei Medaillen, und das ohne Aushängeschild Matthias Kyburz, der bald seinen Olympia-Marathon bestreitet. Machte man vor der WM auf Understatement? «Nein, vor zwei Jahren holten wir zwei Medaillen», sagt Imhof. An einer Sprint-WM seien Prophezeiungen unberechenbar, da könne viel passieren. Nächsten Sommer findet übrigens wieder eine Wald-WM statt, dann in Finnland und wahrscheinlich wieder mit Kyburz.

Aebersold glänzt dreifach

Nati-Trainer Imhof sind bei der Rückschau auf die WM drei Dinge wichtig. Neben den beiden Aufsteigern auch die Mixed-Staffel. «Das Staffel-Gold macht mir mit Abstand am meisten Freude», sagt er. «Weil es eine Teamleistung war.» Und Serien-Sieger Schweden sei endlich geschlagen. «Und das hätten wir auch, hätten sie keinen Fehler gemacht.»

Und natürlich: Simona Aebersold (26). Nicht nur die Männer haben geliefert, die Schweizer Favorittinnen genauso. Beim Knock-out-Sprint macht Aebersold ihren Medaillensatz komplett. Nun gibts Bronze, nach Silber im Sprint und der Staffel, wo sie unter Druck lieferte und die Schweiz zu Gold führte. Und Natalia Gemperle (33) holt neben Staffel-Gold auch Sprint-Bronze. Ein wahrer Schweizer Medaillenregen in Schottland.

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